
Das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung „Ifo“ hat die Auswirkungen der Energiekosten-Explosion auf das Einkommen der Deutschen berechnet. Das Ergebnis kann erschrecken.
Schock fürs Portemonnaie: Das Realeinkommen der Deutschen ist so viel gefallen, wie seit den 1970er-Jahren nicht mehr. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf das Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München.
Beim Realeinkommen handelt es sich um eine Wirtschafts-Kennzahl, die das inflationsbereinigte Durchschnitts-Einkommen der Arbeitnehmer im Vergleich zur Preisentwicklung misst. Dadurch kann die Kaufkraft der Menschen eingeschätzt werden.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sind 2021 35 Milliarden Euro des deutschen Realeinkommens ins Ausland abgeflossen – für Energiekosten. 2022 seien es nach Angaben des Ifo 64 Milliarden Euro – nächstes Jahr sollen es der Prognose zufolge 9 Milliarden werden. Zusammengerechnet ergibt das nach Angaben des Instituts den höchsten Realeinkommensverlust seit der zweiten Ölkrise ab 1979: ganze 110 Milliarden Euro. Es sind etwa 3 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung, die wegen der Energiekosten ins Ausland fließen.
„Der derzeitige Realeinkommensrückgang dürfte auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben“, sagt Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser der Deutschen Presse-Agentur. Da Unternehmen die Verkaufspreise nicht entsprechend anpassen könnten, müssten die Endverbraucher einen Großteil der Einbußen tragen, so Wollmershäuser.