
Deutschland diskutiert über die Staatsbürgerschaft: Die Ampel will den deutschen Pass deutlich schneller an deutlich mehr Menschen verteilen. Mitten in dieser Debatte schlagen neue Zahlen des statistischen Bundesamtes ein wie eine Bombe: Deutschland hat einen neuen Einwanderungs-Rekord aufgestellt – während die Zahl der Deutschen schrumpft.
Deutschland hat einen neuen Einwanderungsrekord aufgestellt. 1.046.000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind von Januar bis Juni 2022 in die Bundesrepublik eingewandert. Das ist die höchste Nettozuwanderung, die seit der Wiedervereinigung innerhalb eines Halbjahres registriert wurde. Sollten sich die Zahlen so weiterentwickeln, würden Sie selbst den Massenzustrom von 2015 in den Schatten stellen.
Grund für die hohe Einwanderungsquote: Vor allem der Ukraine-Krieg. Bis Ende August wurden mehr als 967.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland erfasst. Doch die hohen Zahlen des letzten halben Jahres sind nur die Spitze des Eisberges: Das statistische Bundesamt hat insgesamt das Migrationsgeschehen der letzten acht Jahre seit 2014 ausgewertet. Am 30. Juni 2022 lebten hierzulande 2.882.000 Menschen mehr als zum Jahresende 2014. „Dieser Anstieg ist vor allem auf die Migration im Zusammenhang mit Krieg und Gewalt in Syrien, Afghanistan und dem Irak 2015/2016 sowie nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zurückzuführen“, schreibt das statistische Bundesamt. Im Klartext: Vor allem die Migranten-Welle 2015 und die jüngsten Fluchtbewegungen aus der Ukraine haben die Zahlen so gewaltig nach oben getrieben.
Entsprechend nahm zwischen dem 31. Dezember 2014 und dem 30. Juni 2022 die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gewaltig zu (+4.341.000), während die Zahl jener mit deutscher Staatsangehörigkeit rückläufig war (-1.458.000). Es gibt also fast 1,5 Millionen weniger Deutsche als noch 2014.
Unterschiede zwischen verschiedenen Migrationswellen und -gruppen lassen sich vor allem in der Beschäftigungsquote feststellen. Während zum Beispiel Syrer zu nur 35 Prozent in Arbeit sind, sind Migranten aus Rumänien beispielsweise zu 75 Prozent erwerbstätig. Auch die Ukrainer, die 2021 nach Deutschland gekommen sind, sind 64 Prozent erwerbstätig.