„Lebensgefährliche Verletzungen“ habe es durch den Polizeieinsatz in Lützerath gegeben, behauptete eine Aktivistin, die unkritisch von „Tagesschau“ und co. zitiert wurde. Jetzt geben die Aktivisten aus Lützerath zu – das stimmte nicht.

Die Räumung des Dorfes Lützerath vom 11. bis 16. Januar war gekennzeichnet von der extremen Gewalt der Klimaterroristen gegenüber der Polizei: Die “Aktivisten” attackierten die Polizisten mit Schlamm und Steinen bis hin zu Pyrotechnik und Molotowcocktails. Somit kam es bei der Räumung zu einigen Verletzten. Laut NRW-Innenminister Herbert Reul gab es 102 verletzte Polizisten. Zu den Verletztenzahlen der Aktivisten veröffentlichte das WDR Format “Aktuelle Stunde” am Sonntag ein Video mit der Demo-Sanitäterin Iza Hofmann. Sie behauptete im Video, die Verletztenzahl sei eine “hohe zweistellige bis dreistellige Zahl”. Dabei weigerte sich Hofmann, konkrete Zahlen oder Beispiele zu nennen. Und das mit Absicht, denn die Aktivisten appellierten an die Krankenhäuser und Rettungsdienste, die “verankerte Schweigepflicht einzuhalten” und genaue Verletztenzahlen nicht zu veröffentlichen. Bente Optiz von “Lützerath lebt” berichtet hingegen am Montag von mindestens 90 Verletzten.
Zudem behauptete Hofmann im Video, es gebe “auch viele Schwerverletzte und einige – das war im Vorhinein falsch kommuniziert – nicht nur eine, sondern einige lebensgefährlich verletzte Personen.”
Die Polizei bestritt die Aussage Hofmanns und erklärte, dass ihr keine Angaben von lebensgefährlich verletzten Teilnehmern bekannt sei. Außerdem berichtet die Polizei, von keinem Einsatz eines Rettungshubschraubers, von dem von “Lützerath Lebt” auf Twitter behauptet wird, zu wissen. Neun “Aktivisten” wurden laut der Polizei per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, darunter gab es einen bewusstlosen Aktivisten, der aber nicht in Lebensgefahr gewesen sei. Auch die Krankenhäuser konnten keine Einlieferungen von lebensgefährlich verletzten Aktivisten bestätigen.
Wie sich herausstellt, sollte die Polizei recht behalten: Der Sprecher von “Lützerath lebt” Florian Özcan bestätigte der “Süddeutschen Zeitung“ am Montag: „Es gibt zum Glück keine lebensgefährlich Verletzten.” Es gehe den Aktivisten nicht darum, „Sachen schlimmer darzustellen, als sie waren“, versucht Özcan die Lüge von Iza Hofmann zu verschleiern. Sie habe kein gutes diagnostisches Gerät zur Verfügung gehabt.
Auf die Behauptung Hofmanns im Video: “Die Polizei hat (…) systematisch auf den Kopf von (…) Aktivisten geschlagen.”, warnte NRW-Innenminister Herbert Reul vor “unbelegten” Gewaltvorwürfen gegen die Polizei, „Ich bin nicht bereit, diese pauschalen, unbelegten Schilderungen zu akzeptieren, die von Kopfschlägen gegen Demonstranten handeln – diese Vorwürfe muss man belegen“.
Nun forderte die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge eine Aufarbeitung des Polizeieinsatzes in Lützerath. Drögen erklärte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“:„Es gibt Videos mit harten Bildern im Internet“. Videos allein seien aber „nicht ausreichend, um ein umfassendes Bild zu bekommen und um die Rechtmäßigkeit der getroffenen Maßnahmen zu beurteilen“.