In einer Hamburger Flüchtlingsunterkunft sind mehrere Bewohner brutal aufeinander losgegangen. Bei der Prügelei mit Eisenstange wurde ein Mann tödlich verletzt. Nicht der erste Todesfall in einem Flüchtlingsheim in dieser Woche.

Nach einer Schlägerei in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Ohlsdorf ist ein Mann gestorben. Laut Polizei sollen vier Männer in einer Erstaufnahme-Wohnung mit verschiedenen Gegenständen, darunter eine Eisenstange, aufeinander eingeprügelt haben. Bei den Involvierten soll es sich um zwei Ukrainer, darunter das spätere Todesopfer, und zwei Aserbaidschaner (43, 50) handeln, wie die Mopo berichtet.
Das Opfer sei 61 Jahre alt. Er kam mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen in ein Krankenhaus. „Dort verstarb der Mann dann“, so ein Polizeisprecher zur Mopo. Zwei beteiligte Männer kamen demnach ebenfalls sofort in eine Klinik, ein dritter, nachdem er auf der Fahrt zur Polizeiwache einen Krampfanfall erlitt.
Der Auslöser des Streits ist noch unbekannt. Befragungen waren aufgrund des Gesundheitszustandes der Beteiligten bisher nicht möglich. Es soll laut Mopo auch gravierende Sprachbarrieren geben. Nach bisherigen Erkenntnissen gelten die Aserbaidschaner als tatverdächtig. Die genauen Umstände ermittelt nun die Kripo.
Immer wieder Gewalttaten in Flüchtlingsheimen
Es ist längst nicht der erste Fall von gewalttätigen Ausschreitungen von Bewohnern in Erstaufnahme-Einrichtungen. Die Meldungen von Streit der in Handgreiflichkeiten und Gewaltexzessen enden, häufen sich. Immer wieder in den Schlagzeilen war dabei die Flüchtlingsunterkunft in Freiburg im Breisgau. In der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) kam es im Laufe der letzten Wochen immer wieder zu Polizeieinsätzen. Hier sollen unter Anderem Flüchtlinge mit Eisenstangen bewaffnet durch die Unterkunft in Freiburg gezogen und mit Messern und anderen Gegenständen aufeinander losgegangen sein. Etwa 40 Bewohner waren an den Tumulten beteiligt (Pleiteticker.de berichtete). Ein Sprecher der Freiburger Polizei sprach von einer „sehr extremen Situation“ in der Unterkunft in Freiburg.
Vergangene Woche kam es auch im fränkischen Kupferzell zu einer blutigen Tat in einer Flüchtlingsunterkunft. Ein 33 Jahre alter Mann aus Nigeria hatte dort mit einem 26-Jährigen gestritten und ihn anschließend mit einem Küchenmesser verletzt.
Im thüringischen Sömmerda waren bei einem Streit in einer Flüchtlingsunterkunft sieben Menschen verletzt worden, darunter zwei Kleinkinder. Dort habe zunächst ein 21 Jahre alter, betrunkener Mann in der Unterkunft randaliert und einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes attackiert. Als drei weitere Bewohner den 42-Jährigen angriffen, schlugen und mit einem Messer bedrohten, setzte dieser den Angaben zufolge Pfefferspray ein. Dabei wurden vier Angreifer und auch zwei Kinder im Alter von einem Jahr leicht verletzt.