
Seit 1852 versorgt die Familienbäckerei Stinges das Rheinland und heute NRW mit Sonntagsbrötchen – wie es für die Branche üblich ist. Unter anderem wegen drastisch gestiegener Kosten und Personalengpässen ist damit ab dem 1. November Schluss.
Sonntags sind die Läden dicht: Einerseits sei es schwer, Personal zu finden. Andererseits aber sind die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten Anlass, die 120 Filialen der Bäckereikette Stinges an Sonn- und Feiertagen von jetzt an dicht zu machen. „Mit der Schließung unserer Fachgeschäfte an Sonn- und Feiertagen versuchen wir, diese Mehrkosten besser in den Griff zu bekommen“, schreiben Inhaber und Geschäftsführer Willi und Leo Stinges auf der Unternehmens-Homepage.
„Wie kaum eine Handwerksbranche sind Bäckereien besonders personal- und energieintensiv“, heißt es von den Leitern des Filialisten. Die gestiegenen Kosten könne und wolle man nicht gänzlich mit Preissteigerungen auffangen und auf die Kunden abwälzen. Hauptgrund für die Sonntagsschließungen sei aber auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter, die einen freien Tag in der Woche bräuchten, um Zeit mit ihren Partnern und Familien zu verbringen, hieß es. Damit will man wohl den gerade wegen genau solcher Arbeitszeiten, früh und an Feiertagen, mitunter nicht so attraktiven Job in der Bäckerei gegenüber den der Konkurrenz aufwerten.