
Nach 82 Jahren Erfolgsgeschichte steht ein Möbelunternehmen unter Schock: „Hülsta“ aus Stadtlohn (Nordrhein-Westfalen) ist insolvent. 580 Mitarbeiter bangen nun um ihre Jobs.
Die Beschränkungen während der Corona-Krise hatten das Unternehmen ins Wanken, die Energiekrise das Fass nun zum Überlaufen gebracht: „Die staatlich angeordneten Maßnahmen des Lockdowns im Zuge der Pandemie haben uns in unserem anhaltenden Restrukturierungsprozess erheblich ausgebremst“, sagte Geschäftsführer Thomas Knecht gegenüber der Münsterlandzeitung. Nun kämen noch „horrende Energiekosten“ für die etwa 100.000 Quadratmeter Produktionsfläche der Hülsta-Werke und „massive Preissteigerungen bei Rohstoffen“ hinzu.
Es war eine Erfolgsgeschichte: 1940 Jahren gründete Alois Hüls zusammen mit zehn weiteren Mitgründern eine eigene Möbel-Tischlerei im beschaulichen Stadtlohn. Heute, 82 Jahre später, ist Hülsta die größte deutsche Herstellermöbel-Marke. Mehr als 220 nationale und internationale Patente sind bis heute auf den Namen Hülsta angemeldet. Das Unternehmen hat Produktausstellungen in London und Moskau. 2010 machte es 253,8 Millionen Euro Umsatz.
Doch nun beginnt ein dunkles Kapitel in der Firmengeschichte: die Insolvenz.
Der Geschäftsbetrieb soll zunächst weiterlaufen, betonte das Unternehmen. Man müsse sich neu aufstellen und „die Unternehmensgruppe an die Anforderungen des Marktes“ anpassen, so Knecht. Ob und wie die 82-jährige Unternehmens-Geschichte fortgeschrieben wird und wie es mit den 580 Angestellten weitergeht, ist jedoch noch ungewiss.