
Ihr Name ist Synonym geworden für Verschwendung und Korruption bei den Öffentlich-Rechtlichen: Patricia Schlesinger. Die geschasste RBB-Intendantin, die unter anderem wegen eines Massagesitz-BMWs und teuren Luxus-Büros in Ungnade fiel, könnte bald nochmal kräftig abkassieren. Denn laut Rechtsgutachten dürfte ihr eine Abfindung in Millionenhöhe zustehen.
Sie sorgte für einen der größten Medienskandale der letzten Jahre: Patricia Schlesinger musste als Intendantin des rbb gehen, weil sie Spesen in Millionenhöhe verprasste. Im August kündigte ihr der Rundfunk fristlos: Und machte dabei wohl Fehler, die den Gebührenzahler teuer zu stehen kommen könnten. Im Bericht der vom Sender beauftragten Juristen bleibe von den Vorwürfen gegen Frau Schlesinger „nicht mehr viel übrig“, so der Berliner Arbeitsrechtsanwalt Martin Bechert gegenüber der Welt. Die internen Richtlinien des Senders seien „wachsweich“ gewesen, kritisiert der Jurist – so gäbe es keine rechtliche Grundlage für den Umgang des Senders mit Schlesinger. „Ich sehe bisher gar keinen wichtigen Grund für eine außerordentliche Kündigung“, stellt Bechert fest.
Sollte der rbb tatsächlich im Nachhinein keine juristisch stichhaltige Grundlage für eine fristlose Kündigung Schlesingers haben, droht ein teures Nachspiel. Denn die Ex-Intendantin wurde ohne Abfindung gefeuert – diese könnte sie sich jetzt erklagen, fürchtet man im Sender. Denn mögliche Ansprüche der Ex-Intendantin verjähren erst Mitte 2025. Aktuell ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft wegen Verdachts der Untreue und Vorteilsnahme gegen Schlesinger – bei einem erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen und einer Verurteilung der Journalistin lösen sich auch mögliche Ansprüche ihrerseits in Luft auf. Sollten die Ermittler allerdings keine weiteren Verfehlungen aufdecken, bewertet Arbeitsrechtler Bechert die Aussichten Schlesingers auf Erfüllung ihrer vertraglichen Ansprüche als vielversprechend. Dann stände ihr eine siebenstellige Summe als Abfindung zu.
Es wäre der Gipfel der ÖRR-Schmierenkomödie Schlesinger: Eine verschwenderische Intendantin, die das Geld der Gebührenzahler links und rechts für absurden Luxus zum Fenster rauswirft, erhält am Ende noch eine riesige Abfindung – und wird so zur Millionärin, vielleicht sogar Multi-Millionärin. Die Botschaft: Korruption im Öffentlich-Rechtlichen lohnt sich.