
Die Tierfutterpreise sind dieses Jahr explodiert. Wird kein Investor gefunden, muss deshalb der Wildpark Weißewarte in Sachsen-Anhalt nach fast 50 Jahren schließen.
Auf 15 Hektar leben im Wildpark Weißewarte 400 Tiere von 50 verschiedenen Arten. Weißewarte ist der größte Tierpark im Norden Sachsen-Anhalts. 15 Hektar sind ein wenig mehr als 21 Fußballfelder. Hauptsächlich nordische Tiere leben in dem Park, denn diese benötigen bei kaltem Wetter keine Wärmehallen. Der Wildpark konnte sich die steigenden Futterkosten nicht mehr leisten. Diese sind aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine explodiert. Zuletzt hat die Verpflegung der Tiere knapp 1.200€ am Tag gekostet.
Weißewarte war nicht nur ein weiterer Tierpark, sondern hier hatten Jung & Alt die Möglichkeit, den Tieren direkt zu begegnen, sie zu füttern und bei Sympathie Streicheleinheiten auszutauschen. Eigentlich waren im Dezember noch Veranstaltungen geplant, welche bei Schließung ausfallen müssen. Am zweiten Advent sollte der Weihnachtsmann Weißewarte besuchen und für den dritten Advent war eine Führung unter dem Namen „Weihnachten im Wildpark” geplant.
Nach fast 50 Jahren steht nun eine Insolvenz des 1973 gegründeten Wildparkes im Raum. Im Falle der Insolvenz muss die Fläche bis zum 30. Juni 2023 geräumt sein. Die Tiere müssten dann verkauft werden, doch dass gestaltet sich nicht so einfach, wie man zunächst annimmt. „Wer dabei glaubt, man könne einzelne Tiere noch mit Erlös verkaufen, täuscht sich. Wir sind froh, wenn wir die Tiere in gute Hände bekommen, ohne draufzahlen zu müssen”, so der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Tangerhütte. Was mit den Tieren geschieht, wenn sie nicht „in gute Hände” gelangen, ist derzeit noch unklar.
Nicht nur Futtermittelpreise wurden durch die Inflation nach oben getrieben. Zum 22. November werden die Tierarztkosten angehoben. Der Preis für Wild- und Zootiere steigt um circa 60%.