
Über 19 Grad Raumtemperatur – und das obwohl noch keine Minusgrade herrschen. Was die meisten Studenten wohl freuen würde, sorgte an der LMU in München für einen Eklat.Studenten denunzierten das „absurde” Heizverhalten der eigenen Universität öffentlich – die reagierte prompt: Die Bibliothek ist nun kalt.
Man würde meinen, dass sich jeder Student, der noch eine warme Heizung in einem Universitätsgebäude findet, wie ein Schneekönig freut – immerhin gilt überall sonst in Deutschland die winterliche Zitterpartie bei maximal 19 Grad Raumtemperatur und offenen Fenstern. Doch nicht so in München: Hier wird nicht nur gemeckert, sondern gleich denunziert.
Christina Denk, eine Studentin der Uni, die gleichzeitig als Journalistin tätig ist, veröffentlichte bei der tz einen „Erfahrungsbericht” über die ersten Uni-Tage vor dem „Winter der Energie-Krise”. Dort berichtet sie von einem Gespräch mit zwei Jura-Studentinnen, die ihr unglaubliches erzählen: In der Jura-Bibliothek werde „absurd geheizt, obwohl wir 24 Grad haben” – wohlgemerkt 24 Grad Außentemperatur. Jeder der schonmal in einer Universitäts-Bibliothek oder einem Hörsaal saß, weiß dass Innen- und Außentemperatur in den meisten Fällen wenig miteinander zu tun haben.
Für Frau Denk ist das Heizverhalten an der Jura-Bib Grund genug die Uni zur Rede zu stellen: Die LMU gab auf Nachfrage von tz zu, dass die Zentralheizung der Teilbibliothek „in den vergangenen Tagen teilweise zu warm” war – und zog Konsequenzen: Sie gab bekannt, dass der Techniker sich bereits um die schrittweise Zurückstellung der Heizungsanlage kümmere. Es sei in der Bibliothek schon kühler geworden.
Frau Denk hat es mit ihrem Artikel und der Anfrage bei der Universität also geschafft, den Gleichheitsgrundsatz an deutschen Unis durchzusetzen: Frieren für alle. Ihre Kommilitonen werden es ihr sicher danken.