
Heizlüfter und Campingkoffer sind nicht genug: Die Deutschen stürmen die Blackout-Selbsthilfekurse!
Immer mehr Menschen scheinen große Angst davor zu haben, im Winter plötzlich im Dunklen zu sitzen und nicht zu wissen, was zu tun ist. Die Kurse des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks sind ausgebucht.
In Deutschland bereiten sich immer mehr Menschen auf einen Blackout vor. Das zeigt sich nicht nur an den hohen Verkaufszahlen von Heizlüftern und Camping-Kochern – auch Selbsthilfekurse mit Überlebensstrategien für den Stromausfall werden neuerdings stark nachgefragt. Das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk (MHW) bietet schon seit 2009 Vorbereitungskurse für Notfallsituationen an – Teil ihres Programms sind unter anderem die Schulungen „Kochen ohne Strom“ und „Bevorratung für Notzeiten“. Auf ihrer Webseite schreibt das MHW: „Um Panik und Angst vorzubeugen, sieht der ganztägige Kurs verschiedene realistische Szenarien vor, wie z.B. einen flächendeckenden Stromausfall, einen Brand- oder Verkehrsunfall. Die Teilnehmer/innen setzen sich mit den jeweiligen Situationen auseinander und trainieren sinnvolle Verhaltensregeln sowie geeignete Vorbeugemaßnahmen.“
Laut dem MHW-Präsidenten, Robert Schmitt, sind die Anmeldezahlen seit Beginn des Ukraine-Kriegs massiv gestiegen. Schon jetzt ist der nächste Kurs auf der Webseite komplett ausgebucht – Interessierte können sich nur noch auf eine Warteliste eintragen lassen. Kaum zu glauben: Der gemeinnützige Verein erhält keinerlei Unterstützung aus staatlichen Geldern. Dabei ist die Finanzierungslage durchaus kritisch – die Kurse werden allein von Ehrenamtlichen geleitet. Wie MHW-Sprecher Matthias Fischer berichtet, habe es zwar immer wieder Forderungen der Politik gegeben, Krisen-Vorbereitungskurse flächendeckend anzubieten. Konkrete Umsetzungspläne seien aber nie entwickelt worden. Wie schon bei der Corona-Pandemie und dem Ahrtal-Hochwasser zeigt sich auch hier die desaströse Krisenvorbereitung unserer Bundesregierung.