Die Bundesagentur für Arbeit hat immer mehr Stellen – obwohl die Arbeitslosenquote immer weiter sinkt. Aus der Union kommt Kritik.

Obwohl sich seit 2005 die Arbeitslosenquote halbiert hat, ist die Zahl der Beschäftigten bei der Bundesagentur für Arbeit um mehr als 20 Prozent angestiegen. 2005 hatte die Behörde noch 94.000 Mitarbeiter, heute sind es 113.000, berichtet die WELT. Damit ist sie die größte Bundesbehörde Deutschlands.
Man sehe sich mit immer neuen Aufgaben konfrontiert, so rechtfertigt man im Bundesarbeitsministerium den Personalanstieg. Die Verwaltungsratsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Christina Ramb sagt der WELT: „Die ständig neuen gesetzgeberischen Vorgaben treiben die BA an die Belastungsgrenze. Die Mitarbeiter erhalten über ein ehrgeiziges Bundesministerium für Arbeit immer mehr Aufgaben.“
Die Umsetzung immer neuer Gesetze vom Bürgergeld über die Bildungszeit bis zur Fachkräftezuwanderung erfordere viel Personal. „Es gilt generell: je komplexer die Rechtsgrundlage, desto schwieriger die Beratung und Umsetzung. Und man darf nicht vergessen, dass Beratung und Förderung bei Arbeitslosen und Beschäftigten heute im Schnitt vielschichtiger sind, als es zu Zeiten der Massenarbeitslosigkeit der Fall war.“
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Carsten Linnemann (CDU), kritisiert den Personalanwachs. „Es kann nicht sein, dass trotz stark gesunkener Arbeitslosigkeit und der Effizienzsteigerungspotenziale durch Digitalisierung die Bundesagentur noch mehr Mitarbeiter benötigt“, sagte er der WELT AM SONNTAG.