Um gegen binäre Geschlechterbilder und damit verbundene Diskriminierung zu kämpfen, greift der Berliner Senat zu harten Maßnahmen: Max Mustermann wird abgeschafft. Er weicht seinem geschlechtsneutralen Verwandten „Manu Musterperson“.

Wie zuvor auch das Magazin Tichys Einblick berichtete, fordert der Berliner Senat in einem internen Rundschreiben alle Mitarbeiter der Berliner Behörden dazu auf, in ihrem Mail-Verkehr ab sofort immer ihre „bevorzugten Pronomen“ und ihre Anrede mitzuteilen – natürlich um Diskriminierung zu vermeiden. Der eigentliche Skandal ist jedoch ein anderer. Denn während im typisch woken Zeitgeist von Gleichbehandlung und Antidiskriminierung gesäuselt wird, schafft man ganz nebenbei den wohl bekanntesten Mann Deutschlands ab: Max Mustermann. Er fällt seiner (fiktiven) toxischen Maskulinität zum Opfer und wird kurzerhand in „Manu Musterperson“ umbenannt.
„Existierende Sprachregelungen und Gleichstellungsrichtlinien basieren häufig auf binären Geschlechterbildern“, so die Senatsverwaltung für Finanzen in ihrem Rundschreiben vom 16. Januar. Um die „Realität“ intergeschlechtlicher, nicht-binärer und „transgeschlechtlicher“ Menschen zu berücksichtigten, sind ab sofort „in der eigenen E-Mail-Signatur das bevorzugte Pronomen und die bevorzugte Anrede zu nennen“. Schließlich könne man nicht immer anhand des Vornamens auf das Geschlecht einer Person schließen. Also setzt man auf Selbstbestimmung: „Die Anrede sollte sich nach der Selbstauskunft der Person richten und nicht danach, wie andere ihr Geschlecht wahrnehmen oder ihren Vornamen deuten.“
Dabei reicht es laut Senat jedoch nicht, wenn nur Betroffene ihre Wunsch-Geschlechter angeben. Auch Matthias, der es „gewohnt ist, korrekt angesprochen zu werden“, muss sich künftig in jeder E-Mail offenbaren – sonst „schafft man einen Unterschied und riskiert Stigmatisierung“. Doch das geht natürlich gar nicht, denn die Behörden sind als Arbeitgeber nach dem „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes“ verpflichtet, präventiv gegen Diskriminierung vorzugehen. Und wie gut die Berliner in Prävention sind, hat sich ja nicht zuletzt in der Silvesternacht gezeigt.
Für die Prävention, die Gleichbehandlung und Antidiskriminierung muss deshalb auch Max Mustermann das zeitliche segnen – und seine Frau Erika gleich mit. Ab sofort heißt es: „Manu Musterperson“, „er/ihm, Anrede: Herr Musterperson“, „sie/ihr, Anrede: Sehr geehrte Frau Musterperson“ oder „kein Pronomen, Anrede: Guten Tag Manu Musterperson“. Aber keine Sorge, auch „Neopronomen“ dürfen gewählt werden – fiktive Pronomen, die nach Außerirdischen klingen.