Am Freitag setzte sich die Talfahrt bei der Schweizer Krisenbank Credit Suisse fort. Einer ihrer größten schweizerischen Wettbewerber könnte das Bankinstitut bald übernehmen, heißt es laut Medienberichten.

In einer dramatischen Entwicklung hat der Aktienkurs der Credit Suisse erneut stark nachgegeben. Die Aktien des Schweizer Finanzinstituts verzeichneten zwischenzeitlich einen Kurssturz von beinahe 11 Prozent am Freitag. Trotz des anhaltenden Abwärtstrends im Aktienwert der Bank, sind die Aufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) nach einer Krisensitzung zu dem Schluss gekommen, dass die Bankenbranche weiterhin stabil ist.
Der Kursverfall bei Credit Suisse setzt eine negative Tendenz fort, die das Unternehmen in den vergangenen Monaten zunehmend belastet hat. Die Gründe für den anhaltenden Wertverlust sind vielfältig. Marktbeobachter führen die Entwicklung unter anderem auf schlechte Geschäftszahlen, anhaltende interne Probleme und Skandale zurück. Infolgedessen verliert das Finanzinstitut weiter an Vertrauen bei Investoren und Aktionären, was sich im sinkenden Aktienkurs widerspiegelt.
Skandalgeschüttelte Krisen-Bank
Zu den internen Problemen der Bank zählen Vorwürfe der Geldwäsche und Verstrickungen in diverse Finanzskandale. Diese Vorwürfe haben das Image der Bank in den vergangenen Monaten deutlich beschädigt. Darüber hinaus hat die Credit Suisse zuletzt auch mit operativen Schwierigkeiten zu kämpfen, die das Geschäftsergebnis belasten und die Ertragslage verschlechtern.
Die EZB-Aufseher haben auf die aktuellen Entwicklungen bei Credit Suisse mit einer Krisensitzung reagiert. In dieser Sitzung haben sie die Stabilität der Bankenbranche im Allgemeinen analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass trotz des Kursverlustes bei Credit Suisse, die Branche insgesamt stabil bleibt. Dieses Ergebnis dürfte sowohl für die Anleger als auch für die anderen Banken in Europa beruhigend wirken.
Trotz des negativen Marktumfelds für Credit Suisse, arbeitet das Unternehmen weiterhin an der Umsetzung von Maßnahmen, um das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen und die operativen Probleme zu bewältigen. Dazu zählen unter anderem ein strengeres Risikomanagement, die Verbesserung von Compliance-Systemen und eine transparentere Kommunikation gegenüber Investoren und der Öffentlichkeit.
Übernimmt ein Konkurrent?
Wie es mit dem Bankhaus weitergeht, ist noch unklar – könnte sich aber bereits am Wochenende entscheiden. Neben der Unterstützung durch die Schweizerische Nationalbank hat wohl die Schweizer Großbank UBS Interesse ab einer teilweise oder kompletten Übernahme von Credit Suisse. Das berichtet die „Financial Times“. Die Schweizerische Nationalbank und die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma organisieren demnach die Gespräche, um das Vertrauen in den Bankensektor des Landes zu stärken. Die Aufsichtsbehörden hätten den US-amerikanischen und britischen Amtskollegen mitgeteilt, dass eine Fusion von UBS und Credit Suisse ihr „Plan A“ sei. Darüber hinaus würden weitere Optionen beraten. Die Schweizerische Nationalbank wolle eine unkomplizierte Lösung vor Öffnung der Märkte am Montag finden.