
Es ist ein Schock für die 270 Mitarbeiter des Karlsbader Unternehmens. Wie den Mitarbeitern bereits am Montag Abend mitgeteilt muss das Maschienenbau-Unternehmen „Socotronic“, weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Kunststoffverbindung mit Ultraschall, Insolvenz anmelden.
Die Sonotronic Nagel GmbH, die insbesondere für die Automobilindustrie tätig ist, beschäftigt aktuell 270 Mitarbeiter. Aus einer Ein-Mann-Garagenfirma wurde innerhalb von weniger als 50 Jahren ein international agierender Marktführer. Doch auch diese deutsche Erfolgsgeschichte findet in der gegenwärtigen Energiekrise ihren bisher schwersten Gegner.Mit einer Idee, dem Willen und viel Tatkraft gründete Dieter Nagel 1974 die Socotronic GmbH. Aus einer Ein-Mann-Garagenfirma wurde schleunigst im ein führendes Maschinenbau-Unternehmen mit Standorten in den USA, Spanien und 2020 in Hongkong.
Entwickeln und produzieren tat Dieter Nagel von Gründung an am Standort Karlsbach, anfangs im umgebauten landwirtschaftlichen Gebäude der Eltern, jetzt auf 25500 Quadratmetern Produktionsfläche.Die Nachricht schlug aber natürlich gerade auch bei der Belegschaft ein wie eine Bombe, berichtet der vorläufige Insolvenz-Verwalter Tobias Wahl den Badischen Neuen Nachrichten.
Am Dienstag wollte zunächst niemand etwas zur Insolvenz sagen.
Die Ursachen für den Insolvenzantrag liegen in einem Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren: dem Strukturwandel der Automobilindustrie, den Produktionsstillständen wegen Corona, aber auch an den Material- und Lieferengpässen sowie den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen, so Wahl.
Die Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft. Bis Ende Januar 2023 sind die Löhne gesichert, der Betrieb geht erstmal weiter. Doch wie es danach aussieht ist fraglich.
Für die Stadt und Region Karlsbad ist die Insolvenz ein schwerer Treffer. Socotronic setzte sich für viele regionale Projekte ein, sponserte zum Beispiel den regionalen Sportverein SV Langensteinbach, dessen Stadion nach dem Unternehmen benannt ist.