
In einem Kommentar für den Deutschlandfunk, behauptet Georg Ehring, Redaktionsleiter für Wirtschaft und Umwelt, dass Deutschland mit Tempolimit auf Autobahnen seine Klimaziele erreicht hätte. Ende vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass Deutschland auch unter der Ampel-Regierung seine selbst gesteckten Klimaziele verfehlt hatte.
761 Millionen Tonnen Kohlendioxid wurde laut der Denkfabrik und Lobbyorganisation Agora Energiewende hierzulande im vergangenen Jahr ausgestoßen, 5 Millionen über den eigenen Zielen. Laut Ehring hätte man die mit einem Tempolimit nicht ausgestoßen.
Anders als etwa selbst der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sieht Ehring in seinem Deutschlandfunk-Kommentar das Tempolimit durchaus als Teil der Klimadebatte. Mit einem Tempolimit aber tatsächlich so viel CO2 einzusparen, dass es einen Unterschied macht, ist relativ schwer.
Bei einem Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen läge die Ersparnis laut Berechnungen des Umweltbundesamt bei 1,9 Millionen Tonnen CO2. Selbst bei 120 km/h wären es nur 2,6 Millionen Tonnen, immer noch weit zu wenig, um die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen. Nur bei der aller radikalsten Forderung, bei Tempo 100 km/h käme man dazu, mehr als die nötigen 5 Millionen Tonnen einzusparen.
Das würde heißen: Auf der Autobahn – auf allen Autobahnen in Deutschland – dürfte man nicht schneller als auf der Landstraße fahren. Selbst mit so einem radikalen Einschnitt, würde dies unterm Strich nur zum Einsparen von gerade mal 0,6 Prozent des deutschen Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes führen.
Der wahre Treiber für den CO2-Ausstoß in diesem waren freilich die vielen Kohlekraftwerke, die kompensieren mussten, was mit dem Wegfall von Gas, dank der bisherigen Abhängigkeit von Putin, und dem Abschalten der Atomkraftwerke an Lücken in der deutschen Energieversorgung entstand.