
Als Teil der neuen Energiesparmaßnahmen hat die Gemeinde Flossenbürg angekündigt, auch beim Winterdienst abzuspecken. Wagen sollen weniger häufig ausfahren – zulasten der Bürger.
„Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat für uns oberste Priorität”, heißt es von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter am 20. November in einer Pressemitteilung. Doch die Gemeinde Flossenbürg hat scheinbar andere Pläne. In der letzten Gemeinderatssitzung am 11. November wurden neue Sparmaßnahmen verkündet. Dazu gehört auch eine reduzierte Räumfrequenz beim Winterdienst. „Es wird nicht mehr bei jeder Flocke das Räumfahrzeug gleich rausfahren”, so Bürgermeister Thomas Meiler (CSU). Im Härtefall wie bei einem Schneesturm wird man jedoch nicht zögerlich sein.
Das Verkehrsministerium in Bayern hat derzeit keine Sparmaßnahmen im Winterdienst geplant. Insgesamt stehen 870 Fahrzeuge bereit und es wurden 370.000 Tonnen Salz eingelagert. Bezüglich der Ankündigung aus Flossenbürg verweist das Ministerium lediglich auf das bayerische Straßen- und Wegegesetz, welches die Verantwortung der Verkehrssicherheit an die Gemeinden überträgt. Auf Anfrage von Pleiteticker.de antwortete die deutsche Verkehrswacht, dass man dafür derzeit keine Zeit hätte. Auch der Gesamtverband deutscher Versicherer wollte zur möglichen Gefahrenlage keine Stellung beziehen.
Trotzdem müssen sich die Bürger Flossenbürgs darauf einstellen, dass weniger häufig und auch nicht mehr jeder Gehweg geräumt wird. Besonders für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, ist das eine schlechte Nachricht. Die deutsche Verkehrswacht rät Menschen mit Rollatoren sogar dazu, bei Schneefall auf den Winterdienst zu warten. In Flossenbürg könnte dies aufgrund der neuen Sparmaßnahmen lange dauern. Als Alternative gibt es zwar auch Winterreifen für Rollatoren, sicherer bleibt allerdings ein geräumter Gehweg.