
Pleiteticker-Kommentar
Von Pauline Schwarz
Gender-Identity statt Shakespeare: Ab dem Jahr 2025 soll dieser alte weiße Mann, der mit seinen Werken die Weltliteratur geprägt hat, aus den Themen für die Abiturprüfungen in NRW verschwinden. Neu dafür im Prüfungsfeld: „Gender identity“. Ein Tausch, der einem gefährlichen Zeitgeist folgt.
Seit dem Jahr 2017 hat sich die Themenwahl für das Zentralabitur Englisch in Nordrhein-Westfalen kaum verändert. Die Prüfungen drehten sich jedes Jahr um Globalisierung, Tradition und Wandel in Politik und Gesellschaft, Mythos und Realität sowie um Postkolonialismus. Und um: Shakespeare. Die Werke des weltberühmten Lyrikers hatten mindestens acht Jahre lang einen festen Platz in den Abschlussprüfungen. Recherchen von Pleiteticker.de zeigen, dass damit jetzt Schluss ist.
Das Bildungsministerium schafft den alten weißen Mann und seine Klassiker wie „Romeo und Julia”, „Hamlet” oder „Othello” ab dem Jahr 2025 ab. Auf Anfrage von Pleiteticker.de, mit welcher Begründung Shakespeare aus den Prüfungsthemen gestrichen wurde, kam keine klare Antwort. Stattdessen verwies das Ministerium darauf, dass Shakespeare noch im „Kernlehrplan“ enthalten sei – wichtig genug für die Abschlussprüfungen schien der Mann, dessen Stücke auch 400 Jahre nach seinem Tod auf allen großen Bühnen der Welt gespielt werden, jedoch nicht.
Zumal das Schulministerium noch eine weitere interessante Information einstreute: Die Themen seien im Unterricht „in Verschränkung (…) miteinander abzudecken. So finden sich in zahlreichen Shakespeare-Dramen sowie der zeitgenössischen Aufführungspraxis und der damaligen Gesellschaft Anknüpfungspunkte an das Thema ,Questions of identity and gender‘, die auch im Rahmen einer Unterrichtsreihe zum Thema Shakespeare angesprochen werden könnten.” Übersetzt bedeutet das: Selbst wenn die Kinder laut Lehrplan eigentlich über Shakespeare sprechen sollen, können die Lehrer daraus eine Gender-Lehrstunde machen.
Nur die Bibel wird häufiger zitiert als Shakespeare
Die Deutschen lieben Shakespeare – die Zahl der Übersetzungen ist rekordverdächtig, die Deutsche Shakespeare Gesellschaft ist die älteste der Welt, einschließlich der in England. Seine Dramen sind nach der Bibel das am meist zitierte Werk der Welt. Fürs NRW-Abi reicht das wohl nicht mehr.
Neu dafür als Thema für die schriftlichen Prüfungen: Das Thema „Gender identity“. Die Abiturienten in NRW dürfen sich künftig also mit der „Frage nach Geschlecht und Identität”, diesbezüglichen „Ambitionen und Hindernissen” sowie mit „Konformität versus Individualität” beschäftigen. Das bedeutet: Tom und Leonie müssen künftig darüber sprechen, ob es zwei oder doch 227 verschiedene Geschlechter gibt, das Heterosexualität und die klassische Familie ein ewiggestriges Relikt patriarchalischer Zeiten sind – und: Ob Leonie nicht vielleicht doch ein Leon seien könnte.
Shakespeare raus, Gender rein. Willkommen im Jahr 2022
Die Shakespeare-Streichung und die Einführung der Gender-Theorie in den Schulen in NRW reiht sich perfekt ein in die immer weiter vorangetriebene Indoktrination der deutschen Kinder und Jugendlichen. In einigen Grundschulen ist die Multikulti-Trans-Familie inzwischen so normal wie sieben- oder acht-jährigen Schülern mittels Banane beizubringen, wie das Anlegen eines Kondoms oder Analsex funktioniert. Statt der überall propagierten Vielfalt und Toleranz erzeugt das unter Kindern und Jugendlichen vor allem eines: Leid.