Dr. Jochen Boettcher ist Experte für Eritrea UND die menschliche Psyche. Er lebt und arbeitet als Psychotherapeut in Hessen, hat das Land in Ost-Afrika 16 Mal besucht und bereist. Boettcher hat uns nach dem Mord eines Flüchtlings aus Eritrea an der kleinen Ece (14) einen bemerkenswerten Brief geschrieben: „Die ewige Leier der traumatisierten Flüchtlinge, die hier endlich im gelobten Land ihre Wunden und Blessuren kurieren mit den Segnungen und Salbungen, hier nun endlich aufzuatmen ist kaum noch auszuhalten.
Die Traumatisierung beginnt hier in kompletter Überforderung im gewöhnlichen Lebensalltag. Wer morgens seine Ziegen auf die Weide führt und abends wieder nach Hause begleitet und das über Jahre und nur das Säuseln des Windes hört, kommt her und ist kaum in der Lage, eine Treppe zu gehen, weil er im Dorf noch nie eine gesehen hat.“
Wer nach Deutschland kommt, ist überfordert – und ist stark gefährdet, durchzudrehen, weil er unter enormen Druck steht. „Entschuldigen tut das nichts, erklärt aber manches.“ Was Boettcher über Eritrea und den Fall Illerkirchberg zu sagen hat: Im Video!