Zwei Wochen nach einer Reihe von Terroranschlägen werden Israelis in Jerusalem erneut Opfer des palästinensischen Terrors. Moscheen und Terrorgruppen feiern die Tat – die Regierung um Netanjahu kündigt entschlossene Reaktionen an.

Wenige Wochen nach zwei blutigen Anschlägen ist es in Israel erneut zu einer Terrorattacke gekommen. Am Freitag raste ein Palästinenser in eine Bushaltestelle in Jerusalem, wurde anschließend von Sicherheitskräften erschossen. Die Tat ereignete sich in Ramot im Nordosten Jerusalems. Die Todesopfer waren ein sechs Jahre altes Kind und zwanzig Jahre alter Mann. Ein fünf Jahre altes Kind befand sich in kritischem Zustand. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt. Sanitäter berichteten von schockierenden Szenen vor Ort.

Auf Twitter schrieb Israels Ministerpräsident Netanjahu am Nachmittag: „Unsere Antwort auf den Terrorismus besteht darin, ihn mit aller Kraft zu bekämpfen und unseren Zugriff auf unser Land weiter zu vertiefen.“ Netanjahu ordnete an, das Haus des Täters, eines Palästinensers in seinen Dreißigern, umgehend versiegeln zu lassen und dann abzureißen. Zudem seien Einheiten in dem Gebiet verstärkt worden, um „unverzüglich Ermittlungen und Verhaftungen im Umfeld des Terroristen durchzuführen“, teilte sein Büro mit. Mindestens zehn Angehörige seiner Familie wurden am Nachmittag festgenommen. Der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, besuchte umgehend den Tatort. Er ordnete an, Checkpoints um den Stadtteil Issawija zu errichten. „Unsere Herzen schmerzen nach dem abscheulichen Terrorangriff kurz vor Schabbat in Jerusalem“, schrieb Präsident Izchak Herzog auf Twitter. Im Gazastreifen wurde der Angriff hingegen aus Moscheen über Lautsprecher gefeiert. Die Terrorgruppen Hamas und Islamischer Dschihad lobten den Anschlag.
Jerusalem war in den vergangenen Jahren immer wieder Schauplatz schwerer Anschläge. Zuletzt erschoss vor zwei Wochen ein palästinensischer Attentäter bei einer Synagoge sechs Israelis und eine Ukrainerin. Es war der Anschlag mit den meisten Todesopfern seit 2008.