
Kalte Hörsäle, dunkle Flure oder gleich Digital-Lehre: Immer mehr Unis ergreifen angesichts der explosionsartig steigenden Energiekosten drastische Sparmaßnahmen. Nach zwei Jahren Corona, wird die Präsenzlehre in den ersten Unis zumindest zweitweise abgesagt!
„Mit einer Einschränkung des Universitätsbetriebs kann das denkbar größte Einsparpotenzial erzielt werden“, heißt es zum Beispiel aus der Ruhr-Universität, die ihre Winterpause um eine Woche verlängert.
Auch die deutschen Universitäten müssen unter dem Druck massiv steigender Energiepreise zu Sparmaßnahmen greifen. In den meisten Unis wird es deshalb vor allem eines: Kalt und dunkel. Dafür soll die Präsenzlehre, die so mancher Student nach zwei Jahren Corona grade erst wieder kennenlernen durfte, erhalten bleiben. In einigen Unis sieht das etwas anders aus:
Die Ruhr-Universität Bochum im Ruhrgebiet verlängert ihre Winterpause um eine Woche und schließt vom 27. Dezember bis zum 6. Januar ihre Türen. „Mit einer Einschränkung des Universitätsbetriebs kann das denkbar größte Einsparpotenzial erzielt werden“, sagte Personaldezernent Dr. Benedikt Jürgens.
An der Universität Osnabrück werden ähnliche Maßnahmen ergriffen: Vor Weihnachten gibt es eine einwöchigen Digitallehre. Und zahlreiche weitere Sparmaßnahmen, die in einer Dienstanweisung von Mitte September festgelegt wurden. So wird die Raumtemperatur „moderat“ auf maximal 19 °C abgesenkt; Flure, Treppenhäuser usw. dürfen nicht mehr beheizt werden. Die Bibliothek wird am Wochenende geschlossen und die Außenbeleuchtung auf ein Mindestmaß für die Verkehrssicherung reduziert. Wörtlich heißt es in dem Papier: „Die Nutzung der Beleuchtung ist auf ein notwendiges Maß zu beschränken.“
Auch die Universität Erfurt setzt auf eine „erweiterte Weihnachtsruhe“. Eine Woche vor und nach den Semesterferien werden die Lehrveranstaltungen auf das Online-Format umverlegt – die Beschäftigten werden weitestgehend ins Home-Office wechseln. Laut Uni profitiere man davon gleich auf zwei Arten: Man spare vier Wochen Heizenergie und senke gleichzeitig das Corona-Risiko.
Im August verkündete die Uni Passau, dass auch sie virtuelle Vorlesungen z. B. via Zoom für den Winter nicht ausschließen kann. Ob es so weit kommen wird – derzeit noch unklar.
Das Einsparziel des Bundes – 20 Prozent – soll überall erreicht werden.