
Die Erzeugerpreise sind so stark gestiegen wie noch nie in der Geschichte des Euroraums: plus 43,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag mit. Damit wurde der traurige Rekord aus dem Vormonat (38 Prozent Preisanstieg) übertroffen. In Deutschland lag der Wert bereits im August bei 45,8 Prozent – dem höchsten Wert der Nachkriegsgeschichte.
Die Erzeugerpreise sind die Verkaufspreise, die die Hersteller für ihre Produkte (z.B. Rohstoffe und Industrieerzeugnisse) verlangen. In der Regel wirken sich steigende Erzeugerpreise mit etwas Verzögerung auch auf die Verkaufspreise für den normalen Kunden aus und sind somit Vorboten für eine steigende Gesamt-Inflation.
Weiterhin besonders stark betroffen: der Energiesektor. Allein im Vergleich zum Vormonat ist Energie um 11,8 Prozent teurer geworden – im Vergleich zu Vorjahreszeitraum sogar um rund 117 Prozent. Vorleistungsgüter, die besonders wichtig für die laufende Produktion sind, verteuerten sich ebenfalls kräftig.