
Das beruhigt nicht wirklich: Günther Oettinger (CDU), ehemaliger EU-Energiekommissar, blickt auf zwei dunkle Jahreszeiten, von denen eine düsterer als die andere ist. Seine Prognose: Die Gasspeicher werden bis zum Frühjahr leer sein. „Wir werden dann große Mühe haben, auch nur halbwegs die Versorgung des folgenden Winters vorzubereiten, so Oettinger zum „Mannheimer Morgen“. Das Ergebnis: „Nicht dieser Winter, sondern der Winter 2023/2024 wird der schlimmere.“
Der CDU-Mann kritisiert die schlechte Zusammenarbeit zwischen Wirtschafts-, Umwelt- und Finanzministerium und fordert den Einstieg ins Fracking im eigenen Land. Bei der innenpolitischen Ablehnung von Fracking sei Deutschland „nicht glaubwürdig, sondern scheinheilig“.
Die EU beobachte schon seit Jahren mit Sorge die deutschen Alleingänge in der Energiepolitik, sagte Oettinger und nannte als Beispiele den Ausstieg aus der Atomkraft, den verzögerten Ausbau der Stromtrassen von Nord nach Süd und den Kohleausstieg. „Die Deutschen haben immer große Visionen, aber die Umsetzung klappt nicht.“