
Im Interview in der irischen Talkshow „The Late Late Show” äußert sich die Chefin der europäischen Zentralbank über die Ursachen der Inflation. Im Oktober dieses Jahres lag diese laut Eurostat bei 10,7 Prozent. Christine Lagarde meint: Die Inflation kam aus dem Nichts.
Für Christine Lagarde ist die Entwertung des Euro scheinbar unerklärlich. Am 28. Oktober war sie im irischen Fernsehen zu sehen. In der „Late Late Show“ des TV-Senders RTE gab sie Ryan Tubridy ein Interview – in dem es auch um die aktuelle wirtschaftliche Lage ging. Dabei tätigte die EZB-Chefin erschreckende Aussagen.
Die EZB handle laut der Präsidentin nicht aus Spaß so, wie sie es aktuell tue – sie meint u. a. die Zinserhöhungen. „Wir machen es, weil wir kämpfen! Wir machen es, weil wir gegen die Inflation kämpfen.“ sagt sie in bestimmtem Tonfall. Beim folgenden Satz kann Lagarde, wie man in dem Videoclip erkennt, selbst nicht ernst bleiben: „Die Inflation kam… ähm… mehr oder weniger aus dem Nichts“, erläutert Lagarde mit einem deutlich erkennbaren Lächeln auf den Lippen. Doch weder aus dem Publikum noch vom Moderator regt sich Widerstand. Als wüsste sie selbst um die Glaubwürdigkeit dieser Äußerung, spricht sie ohne Pause weiter: „Wir haben gegen die Deflation gekämpft, also als die Preise runter, runter, runter, runter gingen, haben wir versucht sie auf ein stabiles Niveau zu bringen, so dass die Leute sich auf Stabilität verlassen konnten.“
Die Inflation sei ein Ergebnis der schnellen Erholung nach Corona und der Invasion der Ukraine durch „Mr. Putin“. Dass die EZB selbst in der Verantwortung steht, den Euro stabil zu halten, erwähnt sie nicht. Einen Zusammenhang zwischen der massiven Geldmengenausweitung in den letzten Jahren und der nun einsetzenden Teuerung sieht die EZB-Chefin offenbar nicht. Mit der Inflation in Europa will die Chefin der Europäischen Zentralbank nichts zu tun haben.