
Im April 2020 durchlief Galeria Karstadt erstmals ein Insolvenzverfahren zur Sanierung. Schon damals wurden viele Stellen abgebaut – und 42 Filialen geschlossen. Jetzt sollen weitere folgen.
Kaufhaus-Kette in der Krise: Ende Oktober 2022 stellte Galeria Karstadt erneut einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Miguel Müllenbach, spricht von mindestens einem Drittel der Filialen, die schließen sollen. Kündigungen sind geplant.
Von den insgesamt 131 Filialen in 97 Städten sind besonders diejenigen gefährdet, welche auch bei der Insolvenz 2020 für eine Schließung in Betracht kamen – aber erhalten blieben. Teils wurden Filialen durch Mietminderungen gerettet. Weiterhin bedroht sind Filialen mit Doppelstandorten. Auf jeden Fall schließen sollen Kaufhäuser in diesen Städten und Stadtteilen – innerhalb der nächsten Jahre:
Berlin-Wedding
Hamburg-Wandsbek
Frankfurt am Main
Köln
Hannover
Halle
Esslingen
Wie mehrere Medien spekulieren, sind Standorte in diesen Städten und Stadtteilen akut gefährdet:
Berlin-Lichtenberg
Hamburg
Nürnberg – gleich 2 Kaufhäuser könnten hier dichtmachen
Potsdam
Chemnitz
Dortmund
Saarbrücken
Bielefeld
Leonberg
Leverkusen
Regensburg
Singen
Von den 17.000 Mitarbeitern des Konzerns stehen Stand jetzt Hunderte vor der Kündigung. Der Universität St. Gallen zufolge würde eine endgültige Pleite von Galeria Karstadt rund 2,4 Milliarden Euro Kosten für den Staat und die Steuerzahler bedeuten. Endgültige Klarheit über die Filialschließungen soll im Januar herrschen, kündigt der Konzern an.