Der Kolumnist Harald Martenstein zu Gast bei unserem Politik-Chef Ralf Schuler. Im Gespräch bei „Schuler!“ Fragen, was ist“ ging es auch ums Gendern. Martenstein würde sich wünschen, dass „sich unsere Regierenden um die zentralen Probleme“ kümmern.
Medienjournalist Stefan Niggemeier nannte Herrn Martenstein einen „weißen, heterosexuellen, alten Mann, der ignorant gegen den Machtverlust anschreibt.“ Trotz des Versuches, ihn durch solche Kommentare aus der Debatte auszuschließen, lässt es sich Harald Martenstein nicht nehmen, über die Absurditäten unserer Zeit zu sprechen. Gendersprache sei ein „Minderheiten-Projekt“, sagt er bei „Schuler! Fragen, was ist“. „Diese Minderheiten haben natürlich das Recht, Projekte zu haben und für ihre Anliegen zu kämpfen mit allem, was dazugehört. Aber man darf nicht versuchen, einer großen Bevölkerungsmehrheit Wünsche aufzudrücken, die nicht existenziell sind.“
Eng verknüpft mit der Diskussion über Gendersprache ist der Streit um alle möglichen Absurditäten, die die dahinterstehende Ideologie mit sich bringt. In Stuttgart gab es im Oktober vergangenen Jahres Streit um einen Tampon-Automaten auf dem Herrenklo. Installiert wurde er auf Initiative der Grünen. Die Stadträtin Jitka Sklenářová begründete das Projekt folgendermaßen: „Vor allem Trans-Menschen werden in unserer Gesellschaft diskriminiert und ausgesetzt. Aber auch sie sollten Hygieneprodukte auf öffentlichen Toiletten scham- und diskriminierungsfrei beziehen und entsorgen können.“ Kolumnist Martenstein möchte sich nicht über Menschen lustig machen, die zwischen den Geschlechtern stehen – doch über die Politiker, die solche Projekte forcierten, könne man sich durchaus kritisch äußern.
Im Moment gebe es ganz andere Baustellen, wie Wohnungsnot, oder die Gefahr einer Deindustrialisierung. „Ich würde mir wünschen, dass sich unsere Regierenden um die zentralen Probleme in erster Linie kümmern. Da gibt es wirklich eine ganze Menge Ungelöstes.“ Und von schwindendem Wohlstand in Deutschland seien wirklich alle Leute betroffen, egal, welches „Gender“ sie hätten.