Bei Brauereivertretern schrillen die Alarmglocken: Man befürchtet horrende Preise für Bier und Brauereisterben – und fordert deshalb einen Biergipfel im Kanzleramt.

Wegen der Folgen der Corona-Krise, gestörten Lieferketten und der Energiekrise haben deutsche Brauereien mit großen Problemen zu kämpfen. Für den Bierliebhaber könnte das massive Preissteigerungen bedeuten. „Wenn Brauereien und Gastronomen ihre Mehrkosten voll an den Verbraucher weitergeben, sind wir Ende dieses Jahres bei 7,50 Euro für den halben Liter Bier“, sagte der Geschäftsführer der Klosterbrauerei Neuzelle und Vize-Chef des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, Stefan Fritsche, der Bild.
Preisschock für das deutsche Reinheitsgebot? Viele Kunden gingen, so Fritsche, da nicht mehr mit. In Folge davon drohe vielen Brauereien das Aus. Auch deshalb stehe die Branche „vor der größten Herausforderung in der deutschen Brau-Geschichte“. Man arbeite „seit nunmehr fast drei Jahren in einem permanenten Krisenmodus.“
Dabei geht der Bierabsatz ohnehin schon seit Jahren zurück. 1993 wurden noch 112 Millionen Hektoliter von alkoholhaltigem Bier verkauft. Bis 2021 sank diese Zahl auf 85 Millionen Hektoliter – ein Rückgang um fast ein Viertel.
Sollte Bier dieses Preisniveau erreichen, könnte Deutschland unwiederbringlich ein Stück seiner Tradition verlieren. Der Verbandschef fordert deswegen: „Wir brauchen den Bier-Gipfel im Kanzleramt, damit Deutschlands wichtigstes Kulturgut nicht ausstirbt!“ Und weiter: „Braukunst ist ein Stück Deutschlands.“