
Sachsen ist Hotspot für Proteste gegen Inflation und Energiepreispolitik: Häufig werden die Demos als „Rechtsextrem“ verschrien. Ein Dachdeckermeister will daran jetzt etwas ändern. Johannes Heime hat für den 18. Oktober in Grimma nahe Leipzig eine Demonstration angemeldet. „Arbeitsplätze und Existenzen stehen auf dem Spiel. Es muss endlich etwas passieren“, sagt Heine, der für die Freien Wähler im Stadtrat sitzt. Ihm gehe es darum, ein möglichst starkes Zeichen nach Berlin zu senden – und zwar friedlich und aus der Mitte der Gesellschaft heraus.
Handwerker, Unternehmensverbände, Bürgermeister und Vertreter der Zivilgesellschaft aus der ganzen Region wollen mitmachen. „Die Resonanz ist enorm. Die Menschen warten offenbar auf neutral organisierten Protest“, sagt Heime.Die Lokalpolitik steht hinter dem Protest. „Wir müssen versuchen, dass sich die Bevölkerung auf diesem Weg Gehör verschafft. Uns helfen keine Sprüche oder Aufrufe zum Sparen mehr“, erklärt Frank Rudolph, der Bürgermeister von Geithain (parteilos). Es könne nicht sein, „dass Leute, die ihr Leben lang gearbeitet haben, nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen“. Grimmas Oberbürgermeister Matthias Berger nannte die geplante Demo „ein echtes Stück Basisdemokratie“.