
Als eine Folge der hohen Energiekosten boomt der Holzdiebstahl. Wagenladungen an Holz verschwinden aus Wäldern, der Schaden für die Förster häufig im Vierstelligen Bereich.
Aufgrund der explodierenden Energiekosten erlebt Holzdiebstahl gerade Hochkonjunktur. Holzpreise haben sich bereits verdoppelt, ein Raummeter Holz kostet mittlerweile bis 240€. „Von Januar bis September dieses Jahres liegen die Fallzahlen auf einem Fünfjahreshoch”, sagte der Sprecher des Landeskriminalamts Baden-Württemberg. Bundesweit halt 2022 bereits den Rekord im Holzklau.
Ein besonders brisanter Fall kommt aus Brandenburg. Dem Förster Jörg Buber wurden 100 Kiefern geklaut, er klagte auf 5.000€ Schadensersatz. Für gewöhnlich werden nur bereits gefällte Bäume geklaut, seine sollten aber erst 2026 gefällt werden. Laut dem Landesbetrieb Wald und Holz in Nordrhein-Westfalen handelt es sich bei Holzdieben nicht um private Haushalte. Sondern „meist um dubiose Firmen”. So auch bei Bober: ein Brandenburger Holzhändler beauftragte Finnen mit dem Fällen der Bäume, Deutsche mit dem Einsammeln und Polen mit dem Abtransport. Doch Bober erwischte die Komplizen beim Abtransport. „Das ist Mafia, organisiertes Verbrechen!”
Auch im Internet tummeln sich Betrüger und locken mit lukrativen Angeboten. Ein Opfer solcher Betrüger ist Dominik Küll aus Delmenhorst. Er bestellte im Wert von 550€ Holzpellets für seinen Ofen, doch diese kamen nie. Glücklicherweise konnte seine Bank die Überweisung rückgängig machen. Letztendlich kaufte er bei einem regionalen Holzhändler ein.Aufgeklärt werden nur wenige Fälle, die Quote für Holzklau liegt bei nüchternen 30 %. Wegen der steigenden Fallzahlen und geringer Aufklärungsquote setzen Förster nun GPS-Geräte ein, um den Standort ihres Holzes überwachen zu können. Wenn das Holz den Ort verlässt, kann so direkt die Polizei verständigt werden.