Vor exakt 7 Jahren erklärte Marcel Fratzscher in einem Interview, dass Flüchtlinge dem Staat nach 7 Jahren mehr Geld bringen als kosten werden. Die Aussage hat sich inzwischen als völlig absurd herausgestellt.

„Viele der Geflüchteten werden die Renten der Babyboomer zahlen.“ Das erklärte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Marcel Fratzscher. Damals führte Fratzscher in dem Interview mit der Welt ebenfalls aus, dass es rund sieben Jahre dauere, bis ein Flüchtling dem Staat mehr Geld bringe, als er koste.
Das Interview von Marcel Fratzscher ist heute auf den Tag sieben Jahre alt. Im März 2016 kam langsam nach einer langen Phase der Willkommenskultur Kritik an der Einwanderungspolitik Angela Merkels auf. In dem Interview warnte Fratzscher vor einem „kurzfristigen Horizont“, den die Kritiker hätten. Langfristig sei die Einwanderung nämlich sehr wohl von Nutzen. Die Ausgaben für die Flüchtlinge solle man vielmehr als „Investition“ sehen, die „langfristig eine Chance“ sei. Berechnungen seines Instituts hätten ergeben, dass die Flüchtlinge nach fünf bis sieben Jahren netto zum Staatshaushalt beitragen würden.
Diese Aussagen waren schon vor 7 Jahren absurd, heute erscheinen sie jedoch umso absurder. Bei dieser Aussage muss bedacht werden, dass Netto zum Staatsaufkommen im Schnitt nur beiträgt, wer ein überdurchschnittliches BIP pro Kopf erwirtschaftet. Doch schon 2016 erklärte etwa der Ökonom Holger Bonin, dass die Zuwanderung von 2015 den Staat netto 150-250 Milliarden Euro kosten wird. Der Mehraufwand durch die Flüchtlingsbewältigung würde keine vergleichbare Entlastung auf der Rentenseite bringen.
Marcel Fratzscher gilt als SPD-nah und sorgte schon mehrfach für Schlagzeilen. Im März 2021 erklärte Fratzscher etwa, dass Sorgen vor hoher Inflation „unberechtigt“ seien. Die EZB müsse ihre expansive Geldpolitik vielmehr noch ausweiten. Im Oktober 2022 lag die Teuerungsrate bei 10% und war damit so hoch wie seit über 70 Jahren nicht mehr. Der Euro wertete im gleichen Zeitraum gegenüber dem Schweizer Franken und dem Dollar stark ab. Sowohl die Schweizer Zentralbank als auch die FED schwenkten viel eher auf eine restriktive Geldpolitik um als die EZB.