
Um Energie einzusparen, werden öffentliche Gebäude deutschlandweit nur auf 19 °C geheizt. Das gilt auch für Unis. Doch damit nicht genug: Mit irren Aktionen wollen sich Universitäten nun gegen die Energiekrise stemmen. Dabei machen sie sogar vorm Socken-Stricken keinen Halt.
Sparen ist an der Universität Kassel in Hessen angesagt. Schon Ende September äußerte sich der Universitätskanzler Dr. Oliver Fromm zu dem Thema: „Sie wissen aus den Nachrichten, dass öffentliche Räume nur noch bis 19° beheizt werden dürfen, zudem sind alle hessischen Hochschulen aufgefordert, 20 % Energie einzusparen. Wir stellen die Präsenzlehre wegen des Energiethemas nicht in Frage. Auch als Lern- und Begegnungsort werden wir offenbleiben.“ Dass man Energiesparen müsse, hat der Universitätskanzler nicht nur so daher gesagt. Jetzt werden seine Worte in die Tat umgesetzt.
An 3 Energie-Aktionstagen sollen Studenten mit Spaß erfahren, wie sich die Energienutzung reduzieren lässt. „da wir dazu angehalten sind, die Raumtemperatur nicht höher als 19 Grad einzustellen, lässt sich mit selbstgestrickten Socken und Schals prima durch den Winter kommen“, heißt es in einer Meldung auf der Webseite der Hochschule. „Beim Knit-in können Sie selbst etwas Wärmendes herstellen, denn DIY ist angesagt“. Dass alles mag etwas nostalgisch anklingen und womöglich an Urgroßmutters Erzählungen erinnern. Doch Fortschritt klingt anders. Angesichts solcher Meldungen fühlt man sich in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückversetzt. Wohlig-warm beheizte Räume gehören in Deutschland längst der Vergangenheit an. Inzwischen heißt es zur Stricknadel greifen, um sich vor dem frostigen Winter zu schützen.
Das Studierendenwerk schenkt bei den Aktionstagen warmen Tee und alkoholfreien Punsch aus – was zum Warmhalten beitragen soll. Das ist wohl auch nötig, denn kalt kann einem schon werden, wenn die Heizungen auf Minimaltemperatur bleiben. Außerdem kann man sein Handy aufladen oder sich einen Smoothie machen – aber nicht für lau. „Der Strom kommt jedoch nicht aus der Steckdose, sondern muss auf Energiefahrrädern selbst strampelnd erzeugt werden. Der Vorteil: Es wird einem selbst warm dabei.“ Statt auf Heizkörper wird an der Uni Kassel auf Körperwärme gesetzt.