
Weil das russische Gas aufgrund des Ukraine-Krieges wegfällt, kaufen immer mehr Länder Flüssig-Erdgas (LNG) – vor allem Deutschland und Europa. Der weltweite LNG-Run hat bereits krasse Effekte auf den Markt. Bis 2026 sind Dauer-Lieferverträge für das Flüssig-Erdgas nicht mehr zu haben, warnt das japanische Handelsministerium.
Japan, der führende Importeur von verflüssigtem Erdgas, hat erklärt, dass die LNG-Lieferungen für die nächsten drei Jahre ausverkauft sind. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des japanischen Handelsministeriums unter den Unternehmen des Landes. Vor 2026 gäbe es keine langfristigen Verträge für LNG-Lieferungen mehr. Solche langfristigen Verträge sind allerdings essenziell für Groß-Abnehmer, da sie stabile Preise und somit Planbarkeit garantieren. „Das Umfeld für die Beschaffung von LNG hat sich völlig verändert. Man kann auch sagen, dass sich die Beschaffung im Kriegszustand befindet“, teilten die Unternehmen dem Ministerium mit. Das bedeutet, dass die Importeure gezwungen sein werden, sich stärker auf den volatilen und teuren Spotmarkt zu verlassen, der derzeit fast dreimal so hoch gehandelt wird wie langfristige Verträge.
Sollte die russische Gaslieferungen nach Europa vollständig unterbrochen werden, könnten im Januar 2025 weltweit 7,6 Millionen Tonnen LNG fehlen. Bereits jetzt hat das weltweit schwindende Angebot an Erdgas dazu geführt, dass sich die Länder einen Wettlauf um die Beschaffung des wichtigen Brennstoffs liefern. Nach Angaben des Handelsministeriums ist der Engpass auf fehlende Investitionen in LNG-Exportprojekte zurückzuführen. „Der weltweite LNG-Wettbewerb wird heißer werden“, meint das Ministerium in Tokio.