
Kohle-Comeback in Deutschland: Dank der explosionsartig gestiegenen Strom- und Gaskosten schmeißen immer mehr Menschen ihre alten Öfen und Kamine wieder an – und das recht man auf den Straßen. Die Nachfrage nach alternativen Heizmethoden ist riesig, Kohle inzwischen fast überall ausverkauft.
Selbst Kohle-Händler kommen inzwischen kaum noch an Ware – einige Kunden geraten deshalb „in Panik“.
Die Ampel-Koalition und ihre Vorgänger haben durch die desaströse Energiepolitik der letzten Jahrzehnte die wohl schwerste Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik verursacht: Die Preise für Strom- und Gas steigen ins Unermessliche, immer mehr Läden und Betriebe müssen schließen, die Leute wissen nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Das Vertrauen in die Politik schrumpft, deswegen nehmen immer mehr Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand und suchen nach alternativen und günstigeren Heiz-Methoden.
Heizofen-Bauer haben aus diesem Grund gerade Hochkonjunktur. „Mit Ausbruch des Krieges ist die Nachfrage explodiert. Die Menschen sind verunsichert oder gar verängstigt“, sagte ein Sprecher des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) in Sankt Augustin auf Anfrage von agrarheute. Bundesweit gibt es rund 2 000 Ofenbaubetriebe. Diese sind völlig überlastet und können der Nachfrage kaum noch Herr werden. Inzwischen liegt die Wartezeit für den Ofenbau teilweise bei einem Jahr. Dabei ist auch der Preis für Brennholz in den vergangenen Monaten drastisch angestiegen. „Aufgrund der immensen Nachfrage und auch wegen personellen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Covid-19 sind auch Produkte von Lieferproblemen betroffen, die in Deutschland produziert werden“, erklärt der ZVSHK. Auch Andreas Dieckmann, Inhaber der Kachelofen und Kaminbau GmbH in Torgelow führt aus, dass Kachelöfen derzeit quasi ausverkauft seien.
Neben dem Run auf Brennholz boomt auch der Kohlehandel. Davon berichtet etwa Olaf Bree. Bree ist 66 Jahre alt und ist Kohlehändler in Mecklenburg-Vorpommern. Gegenüber dem Nordkurier erklärt er, dass die Leute ihm quasi die Bude einrennen. Die Nachfrage sei riesig. Wer bei dem Güstrower heute Kohle bestellt, muss sich auf 5 oder 6 Monate Wartezeit einstellen. Noch vor einem Jahrbetrugen die Wartezeiten lediglich fünf oder sechs Wochen“, so Bree. Verantwortlich für die Situation sei die Politik und die drastisch gestiegenen Energiepreise. Bree rechnet vor, dass sich das Heizen mit Kohle inzwischen lohnt. Während sich der Heizölpreis mehr als verdoppelt hat, kostet seine Kohle „nur“ 25 Prozent mehr als noch Im Vorjahr.
Auch Torsten Mai, Kohle-Händler aus Berlin-Spandau, berichtete von dem Run auf das „schwarze Gold“. Alle wollen plötzlich wieder Kohle haben, die Nachfrage sei so groß wie seit der Wende nicht mehr – doch selbst Mai bekomme keine Ware mehr, er kann nur noch seinen Restbestand ausliefern und dass an Kunden, die schon sehr lange warten. „Die Leute geraten allmählich richtig in Panik“, sagte er der Berliner Zeitung. Er bekomme zahlreiche Anrufe von verzweifelten Menschen, vielen älteren Herrschaften, die den Tränen nahe gewesen seien, weil sie nirgendwo mehr Kohlen bekommen.
Kälte oder Kohle – in Deutschland stehen immer mehr Bürger vor dieser Frage.