
Die Preise explodieren und wir alle werden ärmer – jeder spürt den Preisschock, aber in Statistiken taucht er viel kleiner auf. Offiziell liegen die Inflationszahlen bei um die 10 Prozent. Doch viele Bürger merken in ihrem Alltag: Die Preise steigen – im Supermarkt, an der Tanke – viel stärker!
Die wahre Inflation ist viel höher: Daher gibt es jetzt das Inflationsradar von Pleiteticker.de – Sie finden dieses tagesaktuell auf unserer Homepage. Wir haben die Preisentwicklungen in den Bereichen berechnet, auf die es wirklich ankommt: Wohnen, Energie und Grundnahrungsmittel. Mit den aktuellsten Zahlen lag dort die Inflation über das letzte Jahr bei ganzen 56,3 Prozent – und über die vergangene Woche allein bei 11,6 Prozent. Für das durchschnittlichen Nettoeinkommen eines deutschen Haushalt (3.600€), bedeutet das einen Wertverlust von 1.296 Euro. Getrieben wird das vor allem durch den Anstieg der Energiekosten. Der Strompreis stieg etwa um unglaubliche 344 Prozent seit einem Jahr.
Die offiziellen Zahlen sind dagegen kaum aussagekräftig: Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind deutlich niedriger und aus zwei Gründen wenig aussagekräftig für die Lebensrealität der Menschen: Einerseits bezieht es in seinen „Warenkorb“ hunderte Produkte ein, die für das Alltagsleben der meisten Menschen gar nicht ausschlaggebend sind – etwa die Preisentwicklung von Heimkino-Anlagen, Surfbrettern, Dienstleistungen von Hauspersonal oder eines Opernbesuchs.
Andererseits wird der Preisschock bei Strom und Gas beim Inflationsrechner des Statistischen Bundesamts erst mit großer Verzögerung sichtbar – denn statt des Marktpreises fließt der gegenwärtige Konsumentenpreis ein, der noch günstigere Marktpreise aus der Vergangenheit widerspiegelt. Der echte Marktpreis kommt nämlich erst verzögert beim Endverbraucher an.
Der Wertverlust des Geldes ist bereits heute voll da: Er wird unausweichlich nicht nur beim Konsumenten durchschlagen, sondern auch bei vielen Betrieben, gerade im Handwerk und Mittelstand. Bäckereien wie etwa die von Konditorweltmeister Siefert (pleiteticker.de berichtete) werden jetzt schon von diesen Mondpreisen hart getroffen und stehen vor dem unlösbaren Dilemma, die horrenden Energiepreise an die Kunden weiterzugeben und damit ihre Kundschaft zu verprellen – oder unter dem Preisdruck auf den eigenen Schultern pleite zu gehen.
Wie wir gerechnet haben: Für unser Inflationsradar schauen wir auf die Produkte, die für das Leben und Überleben der Menschen wirklich unverzichtbar sind: Wohnen, Energie und Grundnahrungsmittel. Und wir beziehen uns dabei nicht auf die Konsumentenpreise, deren Konditionen oft noch aus der günstigeren Vergangenheit stammen – sondern den tatsächlichen, tagesaktuellen Marktpreis, der auf den Konsumenten unweigerlich zukommt. Wir gewichten diese folgendermaßen: Gas zu 12,5 Prozent, Strom zu 12,5 Prozent, die wichtigsten Grundnahrungsmittel zu 40 Prozent und Wohnen bei 35 Prozent.