In Großbritannien herrscht ein Mangel an Gemüse. Der Grund: Gestiegene Energiepreise und ungünstige Witterungsbedingungen. Gurken, Tomaten und Paprikas werden sogar rationiert. Auch in Deutschland beobachtet man die Entwicklungen am Gemüse-Markt genau.

„Zurzeit nicht auf Lager, wir bitten um Entschuldigung“ – solche Hinweise bekommen Kunden in Großbritannien in letzter Zeit immer häufiger zu sehen. In zahlreichen britischen Supermärkten gibt es derzeit einen Mangel an bestimmten Obst- und Gemüsesorten. Bei Aldi und Tesco werden derzeit vor allem Gurken rationiert. Wie etwa die tagesschau berichtet dürfen pro Kunde nicht mehr als drei Gurken ausgegeben werden. Doch auch Tomaten oder Paprika werden teilweise nur noch begrenzt angeboten.
Ernteausfälle aufgrund hoher Energiekosten
In Deutschland dürfte der Anblick von leeren Supermarktregalen viele an die Corona-Anfangsphase erinnern, als Nudeln knapp wurden und Klopapier teilweise völlig ausverkauft war. Der jetzige Gemüsemangel in Großbritannien hat jedoch nichts mit einem Pandemiegeschehen zu tun. Laut Sky News bedingen mehrere Faktoren die Knappheit und damit verbundene Rationierung. Unter anderem hätte die heimische Landwirtschaft mit stark gestiegenen Energiekosten zu kämpfen. Das führt so weit, dass viele Gewächshäuser auf der Insel aus Kostengründen derzeit überhaupt nicht bewirtschaftet werden.
Zudem sei Großbritannien stark auf den Import von Gemüse angewiesen – das gelte besonders im Winter. Zwischen Dezember und März werden etwa 95 Prozent aller angebotenen Tomaten importiert. In Spanien und Nordafrika, woher die Europäische Union – und damit auch Großbritannien – einen Großteil der Tomaten bezieht, herrschen derzeit ungünstige Witterungsbedingungen. Es ist kälter als gewohnt, was sich negativ auf die Ernte niederschlägt.
Sky News zufolge müssten die Briten noch bis Ende April mit Lieferschwierigkeiten rechnen. Die Rationierungen seien eine Vorsichtsmaßnahme, um Hamsterkäufen vorzubeugen.
Steigende Gemüsepreise in Deutschland
Engpässe wie in Großbritannien fürchten die großen Lebensmittelhändler in Deutschland nicht. Doch auch hierzulande ist die Situation angespannt. Ein Aldi-Sprecher sagte der dpa, dass man die Lage beobachten müsse. LIDL erklärte: „Aufgrund der langjährigen Partnerschaften mit unseren Lieferanten ist die Warenversorgung der Lidl-Filialen trotz aktueller Engpässe in den genannten Regionen grundsätzlich sichergestellt.“