
Zeit ist Geld – und Geld ist Zeit. Um sich Lebensmittel und anderes leisten zu können, müssen Arbeitnehmer im Jahr 2022 mehr Zeit investieren. Pleiteticker.de hat die wichtigsten Zahlen für Sie parat.
Eine Stunde mehr für die Tankfüllung! Das Institut für Wirtschaft in Köln hat nachgerechnet, wie lange Verbraucher für bestimmte Produkte des Alltags arbeiten müssen – im Durchschnitt. Das Ergebnis: Es ist deutlich mehr Zeit erforderlich.
Bei 31 Produkten berechnete das Institut die erforderliche Arbeitszeit. Verglichen wurden dabei der Oktober dieses Jahres und der Durchschnitt des Jahres 2019. Im Schnitt stiegen die Preise um 10,4 Prozent zum Vorjahr. Nach Angaben des Institutes ist das ein neuer Höchststand im vereinten Deutschland. „Besonders stark“ seien die Kaufkraftverluste nach Angaben des Institutes im Bereich der Lebensmittel.So viel muss man Deutschland für verschiedene Lebensmittel arbeiten – durchschnittlich und im Vergleich:
– 10 Eier: 8 Minuten (+1 Minute)
– 1 kg Zucker: 4 Minuten (+ 1 Minute)
– 500 g Bohnenkaffee: 20 Minuten (+2 Minuten)
– 1 Paket Markenbutter: 8 Minuten (+2 Minuten)
– 1 kg Edamer Käse: 30 Minuten (+3 Minuten)
– 1 kg Brathähnchen: 15 Minuten (+ 3 Minuten)
– 1 kg Schweinekotelett: 33 Minuten (+5 Minuten)
– 1 kg Rindfleisch zum Kochen: 36 Minuten (+6 Minuten)
Nicht nur für Lebensmittel müssen Arbeitnehmer mehr Zeit aufbringen: Auch andere Produkte sind teurer geworden. Besohlte Herrenschuhe kosten 4 Minuten mehr. Aber – Sie ahnen es – vor allem Strom und Benzin sind deftig gestiegen. Für 200 Kilowattstunden Strom werden 4 Stunden und 16 Minuten Arbeit fällig. 2019 waren es noch 3 Stunden und 36 Minuten. Das entspricht einem Plus von 16 Prozent. Für die Tankfüllung mit Super (60 Liter) muss man durchschnittlich eine ganze Stunde mehr arbeiten: Statt 4 Stunden und 36 Minuten sind es 5 Stunden und 30 Minuten. Auch das ist eine Erhöhung von 16 Prozent.
In Anbetracht dieser Erhöhungen fordert das Institut für Wirtschaft in Köln zielgenaue Maßnahmen, wie z. B. die Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3.000 Euro. Diese kann steuer- und abgabenfrei von Arbeitgebern gezahlt werden. Mit der „Gießkanne“ solle allerdings nicht geholfen werden. Trotzdem heißt es für alle Verbraucher: Nicht nur tiefer ins Portemonnaie greifen – sondern auch ins „Zeitkonto“.