
Bereits in einer Belegschaftsversammlung im September kündigte die BIA-Group die Schließung des Standorts im badischen Forst an. Nun wird es für die Belegschaft zur Realität, viele von ihnen sind Hilfsarbeiter ohne Ausbildung. Spezialisiert war der Standort in der Herstellung von glänzenden Chromteilen für die deutsche Automobilindustrie, darunter auch die Mercedes-Sterne. Doch bereits seit 2020 ließ der Glanz nach. Ein Betriebsrat berichtet von ehemals 250 Mitarbeitern, davon sind heute lediglich 154 übrig. Erst die Corona Pandemie und die damit verbunden Lieferkettenprobleme haben dem Unternehmen schwer zu schaffen gemacht. Die jetzige Energiekrise, welche als Schließungsgrund angeführt wird, hat dem Standort den Rest gegeben.
Die Mitarbeiter sind enttäuscht, wütend und teils perspektivlos. Die schätzungsweise 60 Prozent bis 70 Prozent der Belegschaft ohne Ausbildung sind besonders schwer getroffen, ihnen dürfte es schwer fallen sofort eine neue Beschäftigung zu finden. Das Unternehmen hat auch deswegen versucht, Arbeitskräfte an andere Unternehmen der Region zu vermitteln und eine Transfergesellschaft eingerichtet, um den Übergang zu erleichtern. Doch mehr kann das Unternehmen nicht leisten, die Geschäftsleitung sieht ihre Hände gebunden. Denn die Angst vor einer Insolvenz steht schon seit längerer Zeit im Raum.