
Nicht nur die Preise steigen: Auch die Verpackungen vieler Hersteller werden kleiner. „Shrinkflation“ nennt sich die versteckte Inflation. Welche Produkte kleiner werden und welche Hersteller sparen – das erfahren Sie hier.
Bis zu 25 Prozent teurer: So viel haben Funny-Frisch Chips im Preis zugelegt. Aber nicht auf dem Etikett. Denn die Packungen sind einfach weniger gefüllt als vorher. Enthielt die normale Tüte Chips früher 175 Gramm, ist der Inhalt seit diesem Oktober auf 150 Gramm „geschrumpft“. Und in den Großpackungen befinden sich statt 250 Gramm Chips nur noch 215 Gramm. In den Mini-Packungen sind 10 Gramm weniger. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg handelt es sich dabei um einen Preisanstieg von 16 bis 25 Prozent, je nach Packungsgröße. Auch die Chio Chips enthalten jetzt mehr „Luft“: In den normalen Packungen sind statt 175 Gramm nur noch 150 Gramm; auch bei den Chio Tortillas wurde die Menge reduziert.
Der Hersteller „Intersnack“ rechtfertigt sich mit den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen: „Die Preise für Rohstoffe inklusive Verpackungen sowie Logistik sind immens gestiegen. Hinzu kommen kontinuierlich steigende Kosten für Energie […]“ erklärt der Konzern in einer Stellungnahme Anfang Oktober. Für die „Shrinkflation“ bei zahlreichen Produkten erhielt der Hersteller von der Verbraucherzentrale Hamburg den Titel „Mogelpackung des Monats“.
Auch bei den Chipsmarken von Lorenz gibt es Verkleinerungen; 150 statt 175 Gramm Inhalt. Und die bekannten Pringles mit dem lächelnden Gesicht sind ebenfalls geschrumpft: Statt 200 Gramm enthalten sie seit März nur noch 185. Der Preis ist bei mehreren Händlern ebenfalls angestiegen; von 2,59 € auf 2,79 €. Das entspricht nach Angaben der Verbraucherschützer einer Steigerung von 16,5 Prozent. Die Liste geht weiter – auch die bekannten Lays sind seit Sommer dieses Jahres kleiner. Fast das gesamte Chips-Sortiment sei betroffen.
Auch bei den bekannten Erdnüssen der Marke Ültje gab es demnach vor wenigen Wochen eine versteckte Preissteigerung um 10 Prozent. Und nicht nur Snacks leiden an der Shrinkflation: Schon im Sommer, als die Inflation noch nicht allgegenwärtig war, schrumpfte die Größe des Rama Brotaufstrichs von 500 Gramm auf 400 Gramm pro Becher.
Die Verbraucherzentrale Hamburg vergab auch dafür die „Mogelpackung des Monats“ – und zwar im August, denn: Die Dosen bleiben gleich groß. Damit erhöhte sich der tatsächliche Preis nach Angaben der Verbraucherschützer um 25 Prozent. Abzocke im Supermarktregal? Das müssen wohl die Kunden letztendlich entscheiden.