
Am Sonntag fand im linken Jugend- und Kulturzentrum „Conne Island“ in Leipzig eine Diskussionsveranstaltung über linke Politik statt. Es sollte über eine „neue Pseudolinke“ diskutiert werden, die sich immer radikalerer Methoden bedient, etwa Veranstaltungen sprengt und unbeliebte Meinungen unterdrückt. Ironischerweise wurde das Motto der Veranstaltung an dem Abend Programm:
Das Bündnis „Linksjugend Leipzig Ost“, das nach Selbstbeschreibung für einen „intersektionalen Feminismus steht, versammelte sich vor dem Kulturzentrum und griff die Besucher körperlich an. Der Grund. Auf der Veranstaltung sollten „TERFs“ – also Frauen, die dem Trans-Aktivisten kritisch gegenüberstehen – anwesend sein. Eine schwangere Frau soll sogar getreten worden sein.
Nach Berichten von Augenzeugen soll das linke Bündnis den Eingang zum Kulturzentrum blockiert haben. Zwischen 30 bis 50 vermummte Aktivisten versperrten den Besuchern den Zutritt, spukten auf den Boden, beschimpften die Besucher als „Terf“, „Terf ficken“, „scheiß Terf“ und griffen vornehmlich Frauen körperlich an.
Der Begriff „Terf“ (trans-exludierende, radikale Feministin) ist eine Worterfindung von Trans-Aktivisten, um Frauen, die dem Trans-Aktivismus kritisch gegenüberstehen zu beleidigen. Zuletzt sorgte Jan Böhmermann in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ für Aufregung, weil er diese Frauen als „turds“, also „Scheißhaufen“, bezeichnete.
Dieser Frauenhass fand nun in Connewitz seinen Höhepunkt. Die Studentin Dorothee Schindler war an dem Abend vor Ort und erzählt: „Die Gruppe vor dem Connewitz bestand hauptsächlich aus vermummten Männern, einige von ihnen identifizierten sich als „trans“. Ich habe mitbekommen, wie mehrere Frauen von diesen Männern attackiert wurden. Eine Frau wurde mit Schneebällen beworfen, einer anderen mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Eine Frau, die im sechsten Monat schwanger war, wurde von den Aktivisten getreten.“
Nach dem Ende der Veranstaltung sollen Aktivisten die Besucher am Gehen gehindert haben. Zwei Männer sollen versucht haben, mit den Aktivisten das Gespräch suchen, damit die restlichen Besucher die Veranstalter sicher verlassen konnten. Einer von den Männern wurde daraufhin von den Aktivisten angegriffen, der Andere wurde mit Pfefferspray attackiert. „Viele der Frauen auf der Veranstaltung hatten Angst“, erzählt Schindler.
Einzelne Aktivisten mobilisierten auch gegen die Veranstaltung, weil die Berliner Biologin Marie Luise Vollbrecht an der Veranstaltung teilnahm. Auf Twitter kursierten entsprechende Gewaltaufrufe gegen die Biologin. Vollbrecht wird seit mehreren Monaten von Trans-Aktivisten attackiert, weil sie sagt, dass es nur zwei biologische Geschlechter gibt. Die Biologin erzählte auf Twitter, wie sie von Aktivisten bedrängt und geschlagen wurde. Die Veranstaltung konnte sie nur in einer Gruppe von etwa 20 Personen verlassen, die sich schützend um sie stellte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Trans-Aktivisten zur Gewalt gegen Frauen aufrufen. In Dortmund protestierten Ende November etwa 50 Aktivisten vor einer Veranstaltung der Frauenrechtsorganisation „Terres des Femmes“. Unter anderem wurden dort die Parolen „Terfs töten“ und „Terfs boxen“ skandiert.