
Der Energieversorger BSE GmbH ist insolvent. Zuletzt scheiterte das Unternehmen vor Gericht daran, die gestiegenen Kosten auf die Verbraucher umzulegen.
Nach einer gescheiterten Preiserhöhung, bei welcher sich die Verbraucherzentrale einschaltete, hat die BSE Strom und Erdgas GmbH nun Insolvenz angekündigt. Wie viele Privatkunden jetzt einen neuen Strom- und Gasversorger benötigten, konnte das Unternehmen nicht beantworten. Bereits zum 30. April wurde ein Lieferstopp an Groß- und Geschäftskunden erlassen. Dies geschah „um die Insolvenz zu vermeiden”, jedoch mit wenig Erfolg.
BSE versuchte die Preise für eine Kilowattstunde auf beinahe 1€ zu heben. Dies hätte für einige Kunden zu einer Vervierfachung des Preises geführt. Doch weil die Erhöhung nicht fristgerecht angekündigt wurde, scheiterte der Versuch. Denn die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) schaltete sich ein und klagte vor dem Landesgericht Verden. Das Gericht urteilte am 10. Oktober zugunsten der Kläger. Es sah die gesetzliche Ankündigungsfrist von vier Wochen klar verletzt. Tatsächlich sehen auch die Geschäftsbedingungen eine Frist von mindestens vier Wochen vor. Außerdem wurden die Gründe der Preiserhöhung nicht ausreichend beleuchtet.
BSE Strom und Erdgas existiert in jetziger Form erst seit Juli 2022. Davor war es eine Firmentochter vom Mineralölunternehmen Hoyer. Es wurde als Hoyer Strom und Gas 2016 gegründet. Inwieweit BSE und Hoyer verknüpft sind, ist unklar, das Unternehmen wollte dazu keine Auskunft geben. Hoyer selber ist ein Familienunternehmen in vierter Generation. Am 11. Oktober wurde Hoyer als Top-Lieferant gekürt.