Im Oktober 2022 ermordete ein Somalier in Ludwigshafen zwei Menschen brutal mit einem Messer. Jetzt kommt heraus: Tausende Euro Spendengelder, die für die Hinterbliebenen der Opfer gedacht waren, gab die Stadt an eine Angehörige des Täters.

Im Oktober letzten Jahres entschloss sich der Somalier Liban M., deutsche Männer zu töten. Der Vorbestrafte zog ein Messer und begann, zu morden. Zwei Handwerker stach er mit mehreren Hieben nieder, einem weiteren Mann stach er in Hals und Seite. Anschließend trennte er seinem ersten Opfer den Unterarm ab, schleuderte diesen auf den Balkon seiner Ex-Freundin. Aus Wut und Eifersucht habe er deutsche Männer töten wollen, gibt er später zu Protokoll. Der Somalier sah sich in einer, wie er sagt, „kriegerischen Auseinandersetzung“ mit Deutschen. „Ich bin gekommen, um zu kämpfen.“
Spenden für Opfer gehen an Täter-Angehörige
Die Tat rief bundesweit Schock und Entsetzen hervor. Viele Menschen zeigten Mitgefühl, indem sie den Familien der Opfer Geld spendeten. Wie das Magazin Tichys Einblick berichtet, zahlt die Stadt Ludwigshafen das Geld nun aber offenbar nicht an die Hinterbliebenen der Ermorderten, sondern auch an die Ex-Freundin des Täters aus. Ein Viertel der Gesamtsumme von 22.500 Euro ging an die Frau. Ein nicht unbeträchtlicher Teil. Die Spender und Hinterbliebenen der Opfer sind empört. Alle, aber vor allem die Angehörigen der zwei ermordeten Handwerker, hätten jeden Cent gut gebrauchen können. Mit dem Tod von Vater und Sohn verlor die Familie ihre sichere Lebensgrundlage.
„Nie und nimmer hätte der Bauausschuss diese Regelung durchgewinkt, wäre die Brisanz erkennbar gewesen“, erklärt Linken-Stadtrat Bernhard Wadle-Rohe. Die Liste mit den Spendenempfängern sei am Ende von langen Ratssitzungen abgenickt worden – man habe übersehen, dass die Lebensgefährtin des Täters dabei war, behauptet der Politiker. Warum gerade der Bauausschuss mit der Verteilung der Gelder beauftragt wurde – unklar. Fest steht: Das Durchwinken der Liste erfolgte auf Empfehlung des Rathauses. Die dort sitzende SPD-Bürgermeisterin hatte sich bereits unmittelbar nach der Tat nicht mit Ruhm bekleckert: Sie verweigerte die Teilnahme an einem bürgerlichen Trauermarsch für die Opfer und äußerte sich gegenüber Medien nicht zu dem Doppelmord in ihrer Stadt.
Wie der Linken-Politiker ausführt, habe man mit dem Geld, das aus dem Opfer-Fonds an die Ex-Freundin des Täters ging, „Sicherheitsmaßnahmen“ für sie finanzieren wollen. Er gibt freimütig zu: Diese Kosten hätte man besser mit Geld „aus einem anderen Haushalt“ bezahlen sollen. Scheinbar wollten die Bürgermeisterin und ihr Rathaus aber die Stadtkasse nicht belasten – und nahmen so den Angehörigen der Opfer eines furchtbaren Doppelmordes das Geld weg, welches Dutzende Menschen ausdrücklich nur für sie gespendet hatten.