
Er zog jedes Jahr mehrere Tausend Menschen an, war ein Besuchermagnet in Brandenburg. Jetzt schließen der Streichelzoo und die angeschlossene Filmtierschule im brandenburgischen Marzahne. Unter anderem wegen der explodierten Futter- und Energiepreise.
„Nach 30 Jahren gehe ich mit zwei weinenden Augen“, sagt Besitzer Michael Schweuneke der Märkischen Allgemeinen. Sein Streichelzoo und die angeschlossene Filmtierschule sind bekannt, noch aus DDR-Zeiten – gegründet wurde die Schule 1965, der Streichelzoo folgte später. Jedes Jahr besuchten viele Familien und Schulklassen den Besuchermagneten.
Doch diesen Oktober musste der Streichelzoo schließen – für immer. Alles werde veräußert, „was sich veräußern lässt“, berichtet die MAZ.Sowohl die finanziellen Belastungen durch Corona, als auch die fehlende Nachfolge für das Geschäft seien Gründe für das Aus, so Schweuneke. Die gestiegenen Energie- und Futterkosten hätten dem Zoo dann den Rest gegeben.
In der Marzahner Filmtierschule wurden seit 1965 Tiere für Filmdrehs „ausgebildet“.
Im kultigen Weihnachtsfilm „Weihnachtsgans Auguste“, in dem eine Familie sich eine Weihnachtsgans zum Mästen zulegt, dann aber lieb gewinnt und als Haustier behält, spielte ein Ganter aus Schweunekes Filmtierschule die tierische Hauptrolle. In vielen weiteren Produktionen spielten Tiere aus Marzahne mit, wie die MAZ berichtet: so in „Alarm für Cobra 11“ oder „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Die Requisten der Filmschule waren soagr in Produktionen mit Arnold Schwarzenegger und Jackie Chan dabei. Schweuneke selbst doubelte die bekannten Darsteller beim Kutsche fahren. Doch jetzt müssen hunderte Tiere umziehen. Der Bürgermeister der Stadt Havelsee, zu der Marzahne gehört, sagt der MAZ: „Der Region wird etwas fehlen.“