Neben Luisa Neubauer ist jetzt auch das weltweit bekannteste Gesicht von Fridays For Future, Greta Thunberg, in Lützerath. In einem Interview mit dem Spiegel attackiert sie nun die Klima-Politik der Grünen.

Auch die Ikone der Fridays For Future-Bewegung Greta Thunberg hat es jetzt nach Lützerath gezogen. Während die Polizei mit der Räumung fortfährt, demonstriert sie dort mit anderen Aktivisten. In einem Interview mit dem Spiegel wettert sie gegen die „Profitinteressen“ von RWE.
Vor allem aber nimmt sie die deutschen Grünen ins Visier. Gefragt auf deren Rolle, antwortete Greta: „Man sieht an diesem Ort sehr gut: Keine Partei macht auch nur ansatzweise genug. Selbst Parteien wie die Grünen, die sich das Thema auf die Fahne geschrieben haben, die behaupten, sie wollten genug tun, tun es einfach nicht. Nirgends. Das zeigt uns, dass Parteipolitik die Klimakrise nicht lösen wird.“

Das wohl bekannteste Gesicht der Klima-Proteste fällt damit den Grünen in den Rücken. Thunberg fordert nun „enormen Druck von unten“. Man brauche „politische Anführer“, die keine Politiker seien. Zugleich stilisiert sie die oft gewaltsamen Klima-Extremisten von Lützerath zu Helden: „Die Menschen, die in Lützerath in den Baumhäusern sitzen, sind auch Führungsfiguren, mehr als die meisten Politiker“

Von den Gewaltausbrüchen distanziert sie sich nicht. „Wir sind mit einer existenziellen Krise konfrontiert“, meint sie. Die Klimabewegung sei „eng verknüpft“ und bestehe gleichzeitig aber aus verschiedenen Gruppen mit verschiedenen Protestformen. „Viele Aktionen können etwas bewirken“, sagt Thunberg angesprochen auf die Radikalisierung der Klima-Proteste. Die Aktionen in Lützerath hätten „etwas ausgelöst“, erklärt sie begeistert.
