
Die Notenskala von 1 bis 6 gehörten bisher genauso zur Schule wie das Pausenbrot oder die Lehrer. Doch genau das soll sich in Niedersachsen jetzt ändern! Geht es nach der rot-grünen Landesregierung, ist die Notenvergabe künftig nicht mehr zwingend.
Im Koalitionspapier der neuen Landesregierung unter Führung von Stephan Weil (SPD) hatten sich SPD und Grüne darauf geeinigt, es den Schulen zu „ermöglichen, auf eine numerische Notengebung zu verzichten“. Insbesondere die grüne Kultusministerin Julia Willie Hamburg treibt das Projekt voran. Sie beklagt die engen Grenzen, die den Schulen gesetzt sind. In wenigen Schulen gebe es Berichtszeugnisse, einige würden mit Prozentzahlen arbeiten: „Das ist bisher aber alles eng reglementiert. Wir wollen den Schulen dabei mehr Freiräume geben, wenn sie es wünschen.“
Der Plan: Lediglich in Abschlussjahrgängen sollen die Schulen verpflichtet werden, Noten vergeben zu müssen. Wann das Gesetz konkret auf den Weg gebracht werden soll, ist derzeit nicht bekannt.
Die von rot-grün forcierte Abkehr von den Schulnoten könnte letztlich mehr Schaden als Nutzen stiften – es riecht nach einem bildungspolitischen Experiment, wie es schon häufiger auf Länderebene vorgekommen ist. Gebracht hat es in der Regel wenig, laut Bildungsmonitor 2022 rangieren Sachsen und Bayern auf den vorderen Plätzen, also zwei nachhaltig von der Union regierte Bundesländer. Klassisch rot-grün regierte Länder sind zumeist auf den hinteren Rängen anzutreffen …
Niedersachsens Kultusministerin glaubt, dass man mit dieser Maßnahme gezielter auf die Kinder eingehen könne: „Viele Schulen machen die Erfahrung, dass den Schülerinnen und Schülern die Ziffernnote nicht hilft, weil sie nichts darüber sagt, was noch gelernt werden muss“, so Hamburg.
Dass Noten auf dem Zeugnis nichts darüber aussagen, was noch gelernt werden muss, ist natürlich richtig. Dass sie sehr wohl etwas darüber aussagen, wie gut der Unterrichts-Stoff verstanden wurde, behält die Ministerin lieber für sich …