
Plötzlich war alles dunkel: Nach dem Brand der zugehörigen Trafostation fiel im Kinderkrankenhaus „Auf der Bult” in Hannover am frühen Montagabend plötzlich der Strom aus – und blieb aus: Das Notstromaggregat versagte.
„Licht, Lampen, Rechner, Drucker, wirklich alle elektrischen Geräte” – nichts funktionierte mehr. Rund 160 kleine Patienten saßen im Dunklen. Sieben Kinder mussten von der Intensivstation in ein benachbartes Klinikum evakuiert werden.
Als um etwa 17 Uhr ein Feuer in der Trafostation des Kinderkrankenhauses ausbrach, wurde es in den Patientenzimmern, dem OP-Bereich, der Frühchenstation und selbst auf der Intensivstation plötzlich stockfinster – entgegen der Berichterstattung vieler Zeitungen betraf der Stromausfall nämlich nicht nur Teile der Einrichtung. Wie Björn-Oliver Bönsch, Vorstandsreferent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit gegenüber Pleiteticker.de bestätigte, war das gesamte Gelände vom Blackout betroffen.
Ganze zwei Stunden blieben die kleinen Patienten völlig im Dunklen. Entgegen aller Zusicherungen der letzten Wochen, dass die Stromversorgung in unseren Krankenhäusern dank Notaggregaten bundesweit gesichert sei, ging in Hannover gar nichts mehr – das Notstromaggregat sprang nicht an. Erst nach Eintreffen der Feuerwehr, die laut Bönsch mit etwa 250 Mann im Einsatz war, konnte der Strom dank mobiler Notstromgeneratoren zumindest auf einigen Stationen wiederhergestellt werden.
Bönsch sagte Pleiteticker.de, dass „zu keiner Zeit eine Gefährdung von Patienten” vorlag, allerdings hätten die Kinder den Stromausfall nach seinen Aussagen auch „aufregend” gefunden – was man sich nur schwer vorstellen kann. Wenn ein kleines Kind, wohlmöglich getrennt von seinen Eltern, schwerkrank in seinem Krankenhausbett liegt, plötzlich das Licht und sämtliche Geräte ausfallen und um es herum alle hysterisch herumrennen, ist es doch sehr wahrscheinlich, das es vor allem eines kriegt: Angst.
Auch die sieben Kinder, die aus Sicherheitsgründen aus dem Intensivbereich in benachbarte Kliniken verlegt wurden, waren wahrscheinlich eher wenig begeistert – genau wie ihre Eltern. Oder die Eltern der Frühchen, die an Beatmungsgeräten hingen. Glücklicherweise verfügen alle lebensnotwendigen Geräte über eigene Akkus, die vier Stunden lang eine Reserve-Energieversorgung gewährleisten. Laut Bönsch seien alle Geräte angesprungen, es habe diesbezüglich „keine Probleme” gegeben.
Auch einen Tag nach dem Brand war die Patientenversorgung in der Kinderklinik immernoch nur eingeschränkt möglich: „Die Notfallversorgung in der Notaufnahme steht nur eingeschränkt zur Verfügung, so dass alle Personen ohne Termin bitte zu niedergelassenen Kinderärzten gehen” schreibt das Krankenhaus auf seiner Website.