Während der Räumung von Lützerath spielten sich dramatische Szenen ab. Herbert Reul NRW-Innenminister, sprach am Donnerstag von fast 500 Straftaten, Verletzte gab es hingegen wenige. Die Extremisten versuchten, sich die Schusswaffen der Beamten zu greifen.

Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), hat am Donnerstag im Innenausschuss mit Fakten über die gewaltsamen Auseinandersetzungen während Räumung von Lützerath aufgeklärt. Es seien insgesamt fast 500 Straftaten begangen worden. 30 Straftaten davon bereits vor der Räumung, knapp 400 während der Räumung und noch mal mehr als 50 während der Demonstration.
Dabei soll es unter anderem zu potenziell gefährlichen Situationen gekommen. „Es wurde auch berichtet, dass Störer gezielt nach den Schusswaffen gegriffen haben“, so Reul. „Teilweise ist es gelungen, eine der Sicherungen am Holster schon zu lösen. Ich will gar nicht ausschließen und ausmalen, was da hätte passieren können.“
Bereits vor der Räumung hatte es Gewaltaufrufe gegen die Polizei gegeben. Unter anderem gab es Graffitis und Parolen wie „Cops töten“ und „Zwischen Bullenhelm und Nasenbein passt immer noch ein Pflasterstein“. Dabei wären die selbsterklärten „Aktivisten“ auch gezielt gegen die Polizei vorgegangen. Ein Polizeipferd sei mit Decken aufgeschreckt worden – als es verschreckt auf die Tagebaukante zulief, jubelten die „Demonstranten“. Die Polizistin konnte sich und das Pferd retten.
Der Sanitäterin der Besetzer von Lützerath, die in einer Pressekonferenz von lebensgefährlichen Verletzungen sprach, widerspricht Reul. Die schwerste Verletzung sei eine Gehirnerschütterung gewesen. Insgesamt gab es 14 Transporte ins Krankenhaus. Fünf davon Polizisten und neun Aktivisten. Dabei wären die häufigste Verletzung waren Fuß- und Beinverletzungen, Arm- und Handverletzungen sowie Platzwunden.
Mehr über die Räumung von Lützerath sehen Sie in unserer Doku über die Klima-Krawalle: