Dieses Jahr findet die UN-Weltklimakonferenz ausgerechnet in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt – einem Land, das zu den zehn größten Ölproduzenten der Welt gehört. Sie soll von keinem geringeren geleitet werden, als Ölscheich Ahmed Al Jaber.

Die 28. UN-Weltklimakonferenz, bei der die Mitgliedsländer über ihre Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel sprechen, findet in diesem Jahres in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt – das Land gehört trotz ambitionierter Klimaschutzpläne noch immer zu den Ländern mit den weltweit höchsten CO₂-Emissionen pro Kopf. Doch es kommt noch besser: Die VAE haben keinen geringeren zum Leiter der Konferenz gemacht als Sultan Ahmed Al Jaber, den Geschäftsführer und CEO der Abu Dhabi National Oil Company.
Seit der Ernennung des Ölscheichs sind Klima- und Umweltschützer rund um die Welt in heller Aufruhr. Sie fürchten, dass Öllobbyisten mit dieser Entscheidung nun noch stärkeren Einfluss auf die Verhandlungen der UN haben – so fürchtet unter anderem Mark Maslin, Professor für Klimawandel vom University College London.
Auch Tasneem Essop, Exekutivdirektorin des Climate Action Network International (CAN), einem Dachverband verschiedener Klimaschutz-NGOs, brachte ihren Unmut auf Twitter zum Ausdruck. Al Jaber stehe in einem Interessenkonflikt – er könne nicht die Konferenz zum Kampf gegen den Klimawandel und gleichzeitig „eine Industrie leiten, die selbst für die Krise verantwortlich ist.“
Unabhängig davon, ob man die Sorgen der Aktivisten teilt oder nicht, es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ein Ölscheich die Konferenz leiten soll. Ein Mann, der gleichzeitig Geschäftsführer der – sehr gewinnbringenden – staatlichen Ölgesellschaft, Minister für Industrie und Sondergesandter der VAE für den Klimawandel ist.
