
Die französische Pharmaindustrie ist durch drohende Blackouts besorgt: Arzneimittelfabriken könnten für mehrere Stunden und Tage stillstehen, berichtet der über 260 Unternehmen umfassende Branchenverband.
Produktionsstopp in der Medikamentenfabrik: Schon bei einem Stromausfall von nur 15 Minuten könnte es laut Branchenvertretern mehrere Stunden – oder sogar Tage – dauern, bis die Produktion teils lebenswichtiger Medikamente richtig weitergeht. Das berichtet die Plattform euractiv. Nur wenige Fabriken verfügten über Notstromaggregate – aus „Sicherheits- und Kostengründen“, wie es heißt. Der französische Pharma-Branchenverband „Leem“ richtet einen Appell an die Politik: „Es ist wichtig, dass die 271 pharmazeutischen Produktionsstätten in Frankreich zu den vorrangigen Einrichtungen für die Energieversorgung gehören.“ Das ist bisher nicht der Fall. Denn die Produktionsanlagen für teilweise lebenswichtige Medikamente besitzen für den Fall eines Blackouts keine Priorisierung.
Die Industriestandorte der Arzneimittelindustrie sollen „ausdrücklich von Stromsperren und Gasrationierungen ausgenommen werden“, sagt der Präsident des Branchenverbands Leem. Sonst könnte es vor dem Hintergrund der Energiekrise zu gefährlichen Entwicklungen kommen: Denn auch Frankreich ist vom russischen Gaslieferstopp betroffen.