
Es ist derzeit ein dringendes Bedürfnis vieler Geschäfte: Die Preise anziehen. Jetzt trifft es auch die Autobahn-Toiletten.
Der Toilettenbetreiber „Sanifair“ erhöht die Pipi-Pauschale von 70 Cent auf einen Euro – und zwar ab dem 18. November. Das erfuhr die Deutsche Presseagentur aus Unternehmenskreisen.
Die gute Nachricht: Der Euro wird dann komplett als Wertbon an den Verbraucher zurückgespült, kann also für den Einkauf an den Raststätten genutzt werden. Bisher wurden lediglich 50 der 70 Cent als Bon zurückgegeben, 20 Cent immer einbehalten.
Es ist die erste „Sanitfair“-Preiserhöhung seit 2021, die Toiletten-Nutzung werde damit praktisch kostenneutral, erklärte das Unternehmen.
Dass der Euro vollständig zurückgegeben wird, ist bei den steigenden Getränke- & Speisepreisen an den Raststätten allerdings für viele nur ein schwacher Trost …
Zumal es mit der Preiserhöhung eine verbraucherunfreundliche Neuerung gibt: Pro Einkauf kann nur noch EIN Bon eingelöst werden – bisher konnte man die Gutscheine noch sammeln.
Kritik am Pipi-Preissprung kommt vom Automobilclub für Deutschland (AvD): Die „Sanifair“-Mutter Tank & Rast habe eine privilegierte Position an den Autobahnen, und lasse sich dies beim Tanken oder beim Essen in der Raststätte auch gut bezahlen, sagte AvD-Sprecher Malte Dringenberg. Egal ob Kraftstoff, Schokoriegel oder Schnitzel: Alles sei dort deutlich teurer als abseits der Autobahn. „Dass das Unternehmen mit der Notdurft noch einen zusätzlichen Euro macht und dadurch auch viele Leute vergrault und zu Wildpinklern werden lässt, sehen wir als AvD kritisch.“