Innerhalb weniger Stunden kam es in einer Freiburger Flüchtlingsunterkunft zu mehreren Polizeieinsätzen: Bewohner gingen mit Messern und schweren Gegenständen aufeinander los. Es gab Verletzte. Herbeigeeilte Polizisten wurden bewaffnet empfangen.

In der Freiburger Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) gab es von Sonntagabend auf Montagmorgen aufgrund schwerer Ausschreitungen mehrere Polizeieinsätze. Laut Polizei
wurden acht Menschen verletzt und neun Verdächtige vorläufig festgenommen. Die Polizisten mussten zwischen Sonntagabend und Montagvormittag insgesamt fünfmal zum Einsatz in der Flüchtlingseinrichtung ausrücken.
Polizei mit Messern empfangen
Am Sonntagabend kam es zu gefährlichem Krawall, bei dem rund 40 Menschen mit Gegenständen und Messern aufeinander losgingen. Sieben Personen erlitten dabei Schnitt- und Schlagverletzungen, eine Person wurde am Kopf verletzt. Drei Verdächtige wurden festgenommen, unter anderem wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Laut Polizeiangaben handelte es sich bei den Beteiligten um Menschen aus Nordafrika und eine Gruppe afghanischer und syrischer Staatsangehöriger.
Am Montagmorgen gab es einen größeren Feuerwehreinsatz, nachdem zwei Heimbewohner Brandmelder ausgelöst hatten. Laut Polizei waren die betrunkenen Männer bei ihrem Eintreffen mit einem Messer bewaffnet und wehrten sich gegen ihre vorläufige Festnahme. Es kam dann zu einem weiteren Einsatz, weil Mitarbeiter der Flüchtlingsunterkunft bedroht worden waren und die Polizei alarmiert hatten. Vier weitere Verdächtige wurden festgenommen. Die verletzen Heimbewohner wurden inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen, Polizeibeamte wurden bei den Einsätzen nicht verletzt.
Krisengespräch mit Polizei und Staatsanwaltschaft
Das zuständige Regierungspräsidium Freiburg teilte mit, dass die Polizeipräsenz auf dem Gelände der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) erhöht wurde, da solche Situationen nicht von dem Sicherheitspersonal allein gehandhabt werden können. Derartige Vorfälle seien inakzeptabel, die
Sicherheit der übrigen Bewohner und des Personals müsse zwingend gewährleistet sein. Daher plant die Behörde in dieser Woche, ein Krisengespräch mit Polizei und Staatsanwaltschaft durchzuführen.