
Mit ihrem hell beleuchteten „Weihnachtshaus“ zieht das Ehepaar Borchart in Delmenhorst jedes Jahr Besucher an. Nun werden sie bedroht: Ein Brief kündigt Gewalt an, wenn sie ihren hohen Stromverbrauch nicht einstellen.
Martina Borchart und ihr Ehemann sind eine kleine Berühmtheit in Delmenhorst: In der Adventszeit schalten sie regelmäßig 60.000 Weihnachtslichter an ihrem Haus an. In der Kleinstadt vor den Toren Bremens sind sie eine Institution – und jetzt auch das Opfer von Bedrohungen. Am Donnerstag fanden die Borcharts einen Brief an ihrer Adresse vor. Anonym werde darin gedroht, in einer nächtlichen Aktion die weihnachtliche Dekoration am Haus zu zerstören, wenn die Lichter nicht bis zum 5. Dezember ausgehen. „Wir waren geschockt“, sagte Borchart.
Ihr Mann und sie erstatteten Anzeige. Ein Sprecher der Polizei Delmenhorst bestätigte gegenüber Radio Bremen, dass die Familie Borchart Anzeige erstattet hat. Das Schreiben liege der Polizei mittlerweile vor. Die Beamten ermitteln jetzt wegen versuchter Nötigung. Das Weihnachtshaus werde künftig in die Kontrollfahrten des Streifendienstes einbezogen.
Als Absender wird im Brief die „Letzte Generation“ aufgeführt. Die Klima-Radikalen distanzierten sich auf Anfrage von Radio Bremen jedoch von dem Brief. Eine Sprecherin erklärte, dass solch eine Drohung nicht den Werten der Organisation entspreche. Martina Borchart kündigte an, die Lichter weiterhin brennen zu lassen. „Wir lassen uns nicht kleinkriegen“, sagte sie. „Wir machen weiter. Jetzt erst recht!“ Schließlich würden mit der Aktion auch Spenden für den guten Zweck gesammelt.